DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Freitag, 14.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Ausstellung: „Konrad Adenauer und die Europäische Integration“

Ab 10. November ist im Unteren Fletz des Rathauses eine zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge am 25. März 1957 von der Konrad-Adenauer-Stiftung konzipierte Ausstellung zu sehen.

Konrad Adenauer, der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, galt als einer der Gründungsväter Europas. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg, als er Oberbürgermeister von Köln war, rief er in visionärer Weise dazu auf, „das hohe Werk dauernder Völkerverständigung und Völkergemeinschaft zum Heile Europas zu fördern.“ Als nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland in einer Art Ohnmacht darnieder lag, von Bedrohungen und Misstrauen der Welt umgeben, äußerte er auf einer CDU-Veranstaltung, dass es nach seiner tiefsten Überzeugung nichts gäbe, was diesem gequälten, so oft von Kriegen durchtobten Erdteil endlich einmal Ruhe und Frieden bringen könne, als die Vereinigten Staaten von Europa.

Geduld und langer Atem

Europabüro im Augsburger Rathaus

Europabüro im Augsburger Rathaus


Adenauer war klar, dass es zur Errichtung des „europäischen Hauses“ Geduld und einen langen Atem bräuchte. „Wenn nicht gleich die bestmögliche Lösung erreicht werden kann, muss man eben die zweit- oder drittbeste nehmen“, so lautete sein Credo, um den europäischen Einigungsprozess in Gang zu bringen und am Laufen zu halten. Als die Verhandlungen im Jahre 1956 ins Stocken geraten waren, war es seinem Eingreifen zu verdanken, dass die Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und zur Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) am 25. März 1957 in Rom doch abgeschlossen werden konnten. Die Vertragspartner waren Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Zusammen mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) entstand daraus die spätere Europäische Gemeinschaft.

Die Ausstellung befasst sich mit den ersten Jahren der Europäischen Integration, vom Schuman-Plan bis zu eben jenen Römischen Verträgen, und wirft ein besonderes Licht auf die Rolle, die Konrad Adenauer dabei gespielt hat. Wichtige Männer neben ihm waren Robert Schuman und Alcide de Gasperi. Über die Anfänge der Europäischen Gemeinschaft hinaus wird ein Bogen zur Gegenwart gespannt und auf aktuelle Entwicklungen Bezug genommen.

Die Ausstellung wird von Bürgermeister Peter Grab am Montag, 9. November, um 17.30 Uhr im Unteren Fletz des Rathauses mit einem Grußwort feierlich eröffnet. Im Anschluss informiert Dr. Reinhard Schreiner von der Konrad-Adenauer-Stiftung über die Ausstellung.

Konrad Adenauer und die Europäische Integration

10. bis 20. November, jeweils 10 bis 18 Uhr

Unterer Fletz des Rathauses