Ausstellung: Hagia Sophia an der Universität
Am morgigen Donnerstag wird auf dem Augsburger Campus eine Ausstellung der Klassischen Archäologie und der Universitätsbibliothek Augsburg eröffnet: „Einblicke in den virtuellen Himmel – Neue und alte Bilder der Hagia Sophia“.
Die Ausstellung, die auf ein Projekt der TU Darmstadt zurückgeht, präsentiert anhand ‚alter und neuer‘ Bilder, die die Hagia Sophia und deren ungebrochene Faszination reflektiert. Von spätmittelalterlichen Stadtansichten bis zu politisch-historischen Illustrationen in Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert, von den ersten wissenschaftlichen Bauaufnahmen Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu modernen Computersimulationen kann nachvollzogen werden, mit welchen medialen Mitteln jeweils versucht wurde, eine Vorstellung vom Aussehen der Hagia Sophia zu vermitteln. Die Abbildungen zeigen auch, mit welcher Zielsetzung diese Mittel jeweils eingesetzt wurden.
Die Hagia Sophia ist wie kein anderes Monument mit der Geschichte Istanbuls verbunden. Seit ihrer Einweihung 537 n. Chr. unter Kaiser Justinian ist sie das Symbol der Stadt. Parallel zur Transformation der Metropole von Konstantinopel zu Byzanz und schließlich Istanbul, veränderte sich der Bau auch von einer byzantinisch-christlichen Basilika und griechisch-orthodoxen Kirche zur Moschee, blieb aber immer sakraler Mittelpunkt. Auch mit der Umwandlung in ein Museum unter Kemal Atatürk behielt die Hagia Sophia ihre religionspolitische Bedeutung.
Ihre Faszination verdankt die Hagia Sophia nicht zuletzt der Architektur ihres Innenraums, die im Urteil der Zeitgenossen „den Himmel selbst nachahmt“. Vor allem die Größe des stützenlosen Innenraums, dem eine scheinbar frei schwebende Kuppel aufgesetzt wurde, war und ist Anlass für Bewunderung. Geschickt betont die Innenraumausstattung zusätzlich den Effekt einer ‚Entmaterialisierung‘. – Die Ausstellung wird am Donnerstag, 7. November um 18. Uhr eröffnet. Ort: Zentralbibliothek, Ausstellungshalle und bleibt dort bis zum 16. Januar 2014. Zur Einführung in die Ausstellung sprechen Prof. Dr. Valentin Kockel (Klassische Archäologie, Universität Augsburg) und Prof. Dr. Rudolph H. W. Stichel (Technische Universität Darmstadt).