Augustusbrunnen wieder mit Putti
„Putti“, das ist die Mehrzahl von „Putto“ – darunter versteht man in Italien meist geflügelte Kinder-Figuren mit Engel-Charakter.
Am Augustusbrunnen waren seit vier Jahrhunderten vier Putti mit wasserspeienden Delfinen als Verzierung angebracht. Sie wurden nun durch Duplikate ersetzt. Die Kopien sind gestern von der Augsburger Berufsfeuerwehr auf dem Marmorsockel des Stadtgründers montiert worden. Die vier originalen Putti wurden im Herbst abmontiert und im Münchner Landesamt für Denkmalpflege gereinigt. Spezialisten einer Kunstgießerei formten sie ab. Dann wurden die Putti in Bronze im traditionellen Verfahren neu gegossen. Die detailgetreuen Kopien ersetzen nun die Originale, die später im Maximilianmuseum ausgestellt werden. Die Monumentalbrunnen gehören zu den wichtigsten Attributen der Bewerbung um den Welterbe-Titel der UNESCO. Auch deshalb stehen sie unter besonderem Schutz. Fachleute des Landesamtes und der Bauverwaltung haben die Kopien begutachtet und für gut befunden. Gegen Mittag gab es grünes Licht, die Putti durften montiert werden. Die Feuerwehr half mit einem Kran, die Stadtwerke kümmerten sich um die drei Wasseranschlüsse pro Putto.
Die Originale bleiben vorerst im Landesamt für Denkmalpflege. Öffentlich zu sehen sind sie erst wieder im Rahmen der Ausstellung „Wasser Kunst Augsburg – Die Reichsstadt in ihrem Element“, die nächstes Jahr von 15. Juni bis 30. September im Maximilianmuseum zu sehen sein wird. Die Ausstellung ist ein Beitrag zur Bewerbung der Stadt um das UNESCO-Welterbe mit dem Thema Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg.
Die Augsburger Brunnen symbolisieren das Ständesystem der Reichsstadt: Die Trias aus Adel, Kaufmannsstand und Handwerkerstand. Der Augustusbrunnen steht für den Herrenstand, der Merkurbrunnen für den Kaufmannsstand und der Herkulesbrunnen repräsentiert den Handwerkerstand.