Augsburg wartet auf den großen Entwurf
Heute abend ist es so weit: das Ergebnis des “Ideenwettbewerbs Innenstadt Augsburg” wird feststehen. 15 Gemeinschaften aus Architekten, Verkehrs- und Grünplanern haben sich monatelang Gedanken zu einem integrierten Gesamtkonzept für Stadtraum und Mobilität in der Innenstadt gemacht.
Seit gestern, 4. Februar, tagt im Zeughaus ein Preisgericht aus 25 Fach- und Sachpreisrichtern sowie weiteren Experten. Auch den ganzen heutigen Tag rauchen noch die Jury-Köpfe in der Toskanischen Säulenhalle. Um 18 Uhr soll das Ergebnis auf einer Pressekonferenz den Vertretern der Medien vorgestellt werden.
Entgegen der Meinung vieler Bürger und auch verschiedener medialer Darstellungen handelt es sich beim “Ideenwettbewerb Innenstadt Augsburg” nicht um einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Königsplatzes. Der Königsplatz war nur der Auslöser für den Wettbewerb, genauer gesagt die alte Stadtwerkeplanung für den Kö. Gemäß Bürgerentscheid darf die Stadt eine (neue) Königsplatzplanung erst beschließen, wenn Ergebnisse aus einem Ideenwettbewerb vorliegen, “der ein Gesamtkonzept für den künftigen innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehr und den motorisierten Individualverkehr zum Inhalt hat”. Auf deutsch: zuerst muss ein Gesamtkonzept für die Innenstadt vorliegen, dann darf (auch am Kö) neu geplant werden. Dieses Gesamtkonzept wird heute präsentiert.
Der Königsplatz ist laut Auslobungstext nur ein kleines Steinchen in der Wettbewerbsaufgabe, ebenso wie der Kennedyplatz, der Theodor-Heuss-Platz oder die Bahnhofstraße. Der sogenannte “Übergreifende Betrachtungsraum” des Wettbewerbs umfasst das Stadtgebiet zwischen Lech und Wertach und den Hauptverkehrstangenten B17 und Schleifenstraße inklusive der äußeren Anschlüsse.
Konkreter – d.h. im Maßstab 1:2500 – überplant werden soll ein ca. 4 qkm großer Bereich “Innenstadt”, der die Altstadt, die Jakobervorstadt und das Bahnhofsumfeld umfasst. Zwei Bereiche sind darüber hinaus besonders zu vertiefen: die in West-Ost-Richtung verlaufende Achse Bahnhof – Kö – Innenstadt und die in Süd-Nord-Richtung verlaufende Achse Kennedy-Platz – Theodor-Heuss-Platz.
Der Kö selbst gehört zu den drei Platzbereichen, für die ein Funktions- und Gestaltungsplan im Maßstab 1:1000 zu erarbeiten ist, was in etwa einem Blatt DIN A4 entspricht. Die Wettbewerbsteilnehmer müssen eine Konzeption für eine dauerhaft leistungsfähige Grünstruktur am Kö vorlegen, die erforderliche Verkehrsinfrastruktur nachweisen, eine Schemaskizze mit der ÖPNV-Linienführung und den Haltestellen sowie Gestaltungsansätze für die angrenzenden Straßenzüge liefern.
Königsplatz – Foto: Stefan Steinhagen