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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Auferstehung für eine Halbzeit: FCA ringt Köln nieder

Der FC Augsburg hat nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein Heimspiel gewonnen und sich für eine Halbzeit zu Ostern vom Totenbett erhoben. Nach einer mit spektakulären Szenen gespickten Partie gingen die Augsburger gegen den 1. FC Köln nach 96 Minuten als Sieger (2:1) vom Platz. Die Tore vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften WWK Arena erzielten Martin Hinteregger (5. /Kopfball nach Ecke) und Paul Verhaegh (23. / Foulelfmeter) für den FCA. Köln markierte den Anschlusstreffer (65.) nach einem ruhenden Ball durch ein Eigentor von Philipp Max.

Von Siegfried Zagler

Ein zweitägiges Trainingslager in Grassau am Chiemsee. Ein Besuch der besorgten Ultraszene vor dem Hotel und die üblichen Reden, dass nun die Spieler gefordert seien. Vor Anpfiff wurden im Stadionbereich Flugzettel verteilt, die das Publikum zur Unterstützung des FCA aufforderten und die lokale Presse forderte eine Überprüfung des „Reuter-Systems“. – Im Vorfeld der Partie gegen Köln drängte sich der Eindruck auf, dass es sich bei den 28 Bundesligaspielen davor um Kindergeburtstage gehandelt haben musste, auf die sich die Augsburger mit Sackhüpfen und Eierlaufen vorbereiteten.

Ungeachtet der Kritik an seiner Rotationsmanie, würfelte Manuel Baum erneut seine Anfangsformation durcheinander. Kohr, Janker, Teigl und Ji nahmen auf der Ersatzbank Platz und Usami, Schmid, Altintop und Hinteregger rutschten in die Startelf. Bei den Augsburgern war von Beginn an der Wille zu erkennen, die schwachen Auftritte der vergangenen Spieltage hinter sich zu lassen. Nach fünf Minuten lenkte Timo Horn einen Finnbogason-Schuss zur Ecke. Aus dieser Ecke entstand die Augsburger Führung durch einen direkt verwandelten Kopfball des freistehenden Hintereggers. Im Anschluss hatte der FCA nichts als Glück, als Kölns Osako das Leder nach einer flachen und scharfen Flanke aus kürzester Entfernung nicht traf. In der ersten Halbzeit war der FCA die bessere Mannschaft; in der zweiten Halbzeit fingen sich beim FCA erneut die Strukturen in allen Mannschaftsteilen aufzulösen.

Mit Glück und dem Unvermögen der Kölner überstand der FCA eine zweite Halbzeit, in der er keinen Torschuss und keine einzige Strafraumszene zu generieren verstand. Ein Leistungsabfall, der zwar nicht punktemäßig bestraft wurde, aber dennoch mit einem zu hohen Preis bezahlt werden musste: Koo verletzte sich bei einer kopflosen Aktion, für die er Gelb-Rot erhielt, offensichtlich schwer. Kohr erhielt die 10. Gelbe Karte und Finnbogason musste in der Nachspielzeit für ein dummes Foul im Angriff mit Rot vom Platz. Schlechte Vorzeichen für die wichtige Partie am kommenden Samstag in Frankfurt. Mit dem Köln-Sieg konnte der FCA die Punkte-Distanz zu Ingolstadt auf vier Punkte vergrößern und verlor keinen Boden zu den Plätzen, die eine Relegation ersparen würden. Ein differenzierter Spielbericht von Udo Legner folgt.