DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Samstag, 18.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Auf Wiedersehen Paul Verhaegh!

FCA-Kapitän Verhaegh verlässt Augsburg Richtung Wolfsburg – FCA erhält 1,5 Millionen Euro Ablöse

Paul Verhaegh (c) Siegfried Kerpf

Paul Verhaegh (c) Siegfried Kerpf


Was die Spatzen ungläubig aber einmütig von den Dächern pfiffen, ist nun offiziell: Kapitän Paul Verhaegh geht nach sieben erfolgreichen Augsburger Jahren zum VfL Wolfsburg, wo der Niederländer, der im September 34 Jahre alt wird, einen Vertrag bis 2018 mit der Option für ein weiteres Jahr erhält. Die Ablösesumme beträgt 1,5 Millionen Euro und könne durch Boni aber wachsen, wie der Kicker wissen will.

Der FCA wollte nach der Wolfsburg-Anfrage seinem verdienten Spieler keine Steine in den Weg legen und gab der Verhaegh-Bitte um Freigabe schnell nach. „Es war eine schwere Entscheidung, denn den Kapitän lässt man so kurz vor Saisonbeginn nicht so leicht ziehen“, so FCA-Manager Stefan Reuter. Paul Verhaegh habe aber in den letzten sieben Jahren einen großen Anteil an der Entwicklung des FCA gehabt, weil er immer alles für den Erfolg des Teams getan habe, sowohl auf als auch abseits des Platzes, wie Reuter erklärte.

In Wolfsburg ist Verhaegh auf der Position des Rechtsverteidigers zum Saisonbeginn für die Stammelf gesetzt. Die beiden Wolfsburger Rechtsverteidiger Sebastian Jung und Christian Träsch fallen zum Saisonstart verletzt aus, Neuzugang William traut man offenbar nicht zu, die Lücke adäquat zu schließen.

Für den FCA bedeutet der plötzliche Abgang von Verhaegh einen Persönlichkeitsverlust. 2010 war der Niederländer von Vitesse Arnheim in die Brechtstadt gekommen und absolvierte in Liga zwei und in der Bundesliga insgesamt 186 Spiele (20 Tore) für den FCA. Seit 2011 hatte Verhaegh das Kapitänsamt inne und galt in seiner besten Zeit als einer der besten Rechtsverteidiger in Deutschland. Bei der WM 2014 gehörte Verhaegh dem niederländischen Nationalkader an und kam auch in einer Partie zum Einsatz. Beim „Wunder von Belgrad“ erzielte Verhaegh den wichtigen 2:1 Anschlusstreffer aus dem Spiel heraus. Ansonsten trug er sich als zuverlässiger Elfmeterschütze (17 Tore vom Punkt) in die Statistik ein. Am heutigen Sonntag wird einer der Hauptakteure der Augsburger Bundesliga-Erfolgsstory im Rahmen der letzten Vorbereitungspartie gegen PSV Eindhoven (15 Uhr) offiziell verabschiedet werden. „Nach sieben tollen Jahren fühlt es sich noch komisch an, dass ich nicht mehr das FCA-Trikot tragen werde“, so Verhaegh kurz vor dem letzten Härtetest des FCA.

Nach dem Verhaegh-Abschied müsste der FCA mit den Greenhorns Raphael Framberger, Daniel Opare und Georg Teigl als mögliche Rechtsverteidiger in die Saison starten. Das wäre wohl zu riskant, weshalb der FCA sich bereits nach einer externen Lösung auf dieser Position umsieht. Im DFB-Pokal am kommenden Sonntag (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Magdeburg beginnt für Augsburg die erste Bundesligasaison ohne Paul Verhaegh, der mit seiner ruhigen und bestimmten Art zu den größten Spieler-Persönlichkeiten gehört, die je für den FCA die Fußballschuhe schnürten.