Auf den Spuren jüdischer „DPs“
Eine Exkursion des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg
„DPs“ – displaced persons – unter diesem Begriff führten die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg jene überlebenden Juden aus dem Osten Europas, die heimatlos durch West-Deutschland irrten, bis sie, oft erst Jahre später, eine Möglichkeit fanden, nach Palästina oder in die USA zu emigrieren. Denn nur wenige von ihnen konnten sich vorstellen, dauerhaft im „Land der Täter“ zu bleiben. Nie vorher und nie danach lebten so viele Juden in Bayern wie in dieser Zeit – trotzdem gibt es kaum Erinnerungen an dieses kurze Aufleben ostjüdischer Kultur.
Auf die „Spuren jüdischer DPs in Bayern“ begibt sich eine Exkursion des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg am kommenden Sonntag, 20. Mai. Sie führt an Orte ehemaliger DP-Lager, die vorübergehend zur unfreiwilligen „Heimat“ für osteuropäische Juden wurden – in Landsberg und Föhrenwald lagen zwei der größten speziell für jüdische DPs geschaffene Lager in der amerikanischen Besatzungszone. Anschließend geht es weiter nach München, wo es im dortigen Jüdischen Museum eine Führung durch die Ausstellung „Juden 45/90. Von da und dort. Überlebende aus Osteuropa“ gibt. Anschließend gibt es die besondere Gelegenheit, mit der Zeitzeugin Dr. Rachel Salamander über deren Erfahrungen mit dem Leben in einem DP-Camp zu sprechen. Begleitet wird die Exkursion von der Historikerin Dr. des. Andrea Sinn, die die derzeitige Ausstellung „Gehen? oder bleiben?“ im Augsburger Jüdischen Kulturmuseum kuratiert hat.
Abfahrt zur Exkursion am 20. Mai ist um 8 Uhr vor dem Augsburger Hauptbahnhof, die Rückkehr ist für 18 Uhr vorgesehen. Es gibt noch freie Plätze, die Teilnahme kostet 39 Euro (Eintrittspreise inklusive). Anmeldung beim Jüdischen Kulturmuseum unter Tel. 513658 oder per Mail an office@jkmas.de.