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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Auf dem Stundenplan des Schulreferenten in Paris: Vielfalt, Interkulturelles Lernen und viel Kultur

Bildungsreferent Hermann Köhler nutzte mit einer Delegation des städtischen Schulreferats die Osterferien zu einer Kultur- und Informationsreise in die französische Seine-Metropole.

Von Udo Legner

Austauschschüler des Lycee Pasteur, eingerahmt von den Organsiatoren des Austausches, Udo Legner (links) und Carola Schöne (rechts – zweite und dritte von rechts: Brigitte Detke und Dr. Melanie Haisch). Direktorin Monique Aquilina (vierte von links, im Hintergrund, Sandrine Jadot, Bildunsgreferent Hermann Köhler und Barbara Brunner)

Im Mittelpunkt des fünftägigen Aufenthalts standen der Besuch des Lycée Louis Pasteur in Neuilly-sur-Seine, der Partnerschule des Maria-Theresia Gymnasiums und der Besuch des Lycée International de Saint-Germain-en-Laye. Bei einem kleinen Empfang im Lycée Louis Pasteur hob der Referent die große Bedeutung von Austauschprogrammen für den Spracherwerb und das interkulturelle Lernen der Schüler hervor. Viele bayerische Bildungseinrichtungen würden das Maria-Theresia Gymnasium beneiden, mit einer solch renommierten Einrichtung – noch dazu in Paris! – einen Schüleraustausch im Schulprogramm zu haben. Im Lycée Louis Pasteur habe bekanntlich der Philosoph Jean Paul Sartre unterrichtet und der amtierende französische Präsident, Francois Hollande, seine zweijährigen Classes Preparatoires zur Vorbereitung auf die Grande Ecoles absolviert.

23 Austauschschüler, die im Juni im Rahmen des Austausches mit dem Maria-Theresia Gymnasium nach Ausgburg kommen, freuten sich über die Einladung zu einem Empfang im Augsburger Rathaus. Bei der abschließenden Führung durch das imposante Schulgebäude nahm der Bildungsreferent die Hinweise auf den miserablen baulichen Zustand der Unterrichtsräume – einige Schülertoiletten waren gar vorübergehend geschlossen – mit Schmunzeln und viel Verständnis zur Kenntnis.

Auch der Besuch des Lycée International in Saint-Germain-en-Laye stand im Zeichen des pädagogischen Fachaustausches, umso mehr als mit Franz Strieder vom Jakob-Fugger Gymnasium ein ehemaliger Mitarbeiter des Schulreferats an der Fachstelle Jugend und Bildung seit dem vorletzten Schuljahr als Auslandsdienstlehrkraft und Leiter der Deutschen Abteilung an diese internationale Schule abgeordnet ist. Beeindruckt zeigte sich die Augsburger Delegation von der Vielfalt und dem harmonischen Miteinander der fast 3000 Schüler aus insgesamt elf verschiedenen Nationen. Voraussetzung für die Aufnahme am Lycée International ist das gleichmäßige Beherrschen zweier Sprachen. In der deutschen Abteilung wird mit Ausnahme der Fächer Deutsch und Geschichte sämtlicher Unterricht – gemeinsam mit den Schülern aus den anderen Sektionen – auf Französisch erteilt. Laut Schulleiter Joël Bianco eröffne gerade diese Zweigleisigkeit den Schülern beste Perspektiven für das Berufsleben und trage zudem zu größerer Aufgeschlossenheit und Wertschätzung anderer Kulturen bei. In der Augsburger Delegation bestand darüber Konsens, dass man einige dieser Anregungen und Ansätze für die Fortbildungsreihe “Bildungsregion Augsburg – Vielfalt und Sprachbildung” nutzen könnte.

Eine Stadtführung mit dem Besuch der Kathedrale Notre Dame und der Basilika Sacré-Coeur, ein Besuch im Louvre sowie eine Bootsfahrt auf der Seine und ein Chanson-Abend in Belleville bildeten die kulturellen Highlights des Paris-Programms, das wegen einzelner Streiks immer wieder aktualisiert wurde.

Fazit der Paris Visite: Eine Bildungsreise, die vielfältige Einblicke in das französische Bildungssystem und das Pariser Kulturleben vermittelte und neue Impulse für Schulentwicklung schuf!