Anmerkungen zum FCA: Abstiegskampf geht anders!
Der FCA vergab in Gladbach und Frankfurt zwei Matchbälle im Kampf gegen den Abstieg. Das ist kein Zufall, sondern der Struktur des Kaders geschuldet.
Kommentar von Siegfried Zagler
Der FCA hat in Mönchengladbach wieder ein verstörendes Auswärtsspiel abgeliefert. Gegen eine junge Gladbacher Fohlenelf, die in der zweiten Halbzeit kaum noch einen Fuß vor den anderen brachte, versäumte es der FCA gegen eine nach vorne harmlose und nach hinten desolate Gladbacher Mannschaft nach der 1:0 Führung (57.) das zweite Tor zu machen. Doch nicht nur die Fahrigkeit und Eigensinnigkeit vor dem gegnerischen Tor passt nicht zu einer Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt: Immer wieder wurden leichte Bälle vertändelt und selbst in der Nachspielzeit versuchte Kohr in Bedrängnis eine spielerische Lösung zu finden.
Platz | Mannschaft | Spiele | S-U-N | Tore | Pkt. |
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1. | FC Bayern München | 31 | 25-03-03 | 84:22 (+62) | 78 |
2. | FC Schalke 04 | 31 | 16-08-07 | 49:35 (+14) | 56 |
3. | Borussia Dortmund | 31 | 15-09-07 | 61:41 (+20) | 54 |
4. | Bayer 04 Leverkusen | 31 | 14-09-08 | 55:41 (+14) | 51 |
5. | 1899 Hoffenheim | 31 | 13-10-08 | 60:44 (+16) | 49 |
6. | RB Leipzig | 31 | 13-08-10 | 47:47 (0) | 47 |
7. | Eintracht Frankfurt | 31 | 13-07-11 | 41:40 (+1) | 46 |
8. | Borussia Mönchengladbach | 31 | 12-07-12 | 42:48 (-6) | 43 |
9. | Hertha BSC | 31 | 10-12-09 | 38:35 (+3) | 42 |
10. | VfB Stuttgart | 31 | 12-06-13 | 29:35 (-6) | 42 |
11. | FC Augsburg | 31 | 10-10-11 | 40:40 (0) | 40 |
12. | Werder Bremen | 31 | 09-10-12 | 34:38 (-4) | 37 |
13. | Hannover 96 | 31 | 09-09-13 | 38:47 (-9) | 36 |
14. | VfL Wolfsburg | 31 | 05-15-11 | 30:40 (-10) | 30 |
15. | 1. FSV Mainz 05 | 31 | 07-09-15 | 32:49 (-17) | 30 |
16. | SC Freiburg | 31 | 06-12-13 | 26:51 (-25) | 30 |
17. | Hamburger SV | 31 | 06-07-18 | 24:48 (-24) | 25 |
18. | 1. FC Köln | 31 | 05-07-19 | 31:60 (-29) | 22 |
Ging man in Frankfurt nach einer 1:0 Führung in den letzten 10 Minuten noch regelrecht unter, so war gegen Gladbach nicht nur ein gewonnener Punkt zu verbuchen, sondern auch die furchterregende Erkenntnis, dass vielen Augsburger Spielern in den letzten 10 Minuten die Luft ausgeht. Auch andere Mannschaften können vorübergehend in unvorhersehbare Leistungstiefs versinken, wie die junge Gladbacher Truppe vorführte. Dass der FCA aber am Ende des Spiels weder zulegen noch das Tempo halten kann, bringt die Erkenntnis zum tragen, dass der Mannschaft insgesamt die Physis fehlt, um im Abstiegskampf den Takt zu halten.
Nächster Negativpunkt ist der Augsburger Greenhorn-Trainer, der in der 85. Minute eine unnötige Risikoauswechslung vornahm und Caiuby für Max brachte. In diesem Moment standen mit Ji, Finnbogason und eben Caiuby drei Kräfte auf dem Feld, die für das Spiel nach vorne zuständig waren – und nach hinten zustellen sollten. Einen Spieler ohne Spielpraxis und ohne Bande zu seinen Mitspielern zu diesem Zeitpunkt in diesem Spiel zu bringen, ist ein unnötiges Risiko. Auch die 1:1 Stürmer-Auswechslung in der 89. Minute (Bobadilla für Finnbogason) ist zu diesem Zeitpunkt in diesem Spiel kein Standard: Baier raus, weil platt, dafür Danso in die Innenverteidigung wäre die offensichtliche Option gewesen. Natürlich ist es leicht, hinterher schlau daher zu reden, doch nun wird es sehr schwer werden, für den FCA, die Relegation zu vermeiden.
Sollte Ingolstadt bereits am kommenden Wochenende gegen Freiburg nur Unentschieden spielen, hätte der FCA selbst bei zwei hohen Niederlagen gegen Dortmund und Hoffenheim zumindest die Relegation sicher.
Natürlich kann man auch mit 36 Punkten direkt drin bleiben. Dazu wäre aber Ergebnisglück nötig, also keine Sieg-Ergebnisse von Mainz, Hamburg oder Wolfsburg und eben Ingolstadt am 33. Spieltag. Durch das heutige Ergebnis (HSV vs. Mainz 0:0) bleibt den Augsburgern immerhin der größte Horror erspart, nämlich, dass sowohl Wolfsburg als auch Hamburg, die am letzten Spieltag die Klingen kreuzen, an diesem letzten Spieltag ein Unentschieden reichen würde, um den FCA hinter sich lassen zu können.