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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

„Alles ruht, nur Pro Augsburg nicht“

Warum Michael Hörmann ein hervor­ragender „Schmäh“ gelungen ist und Stadtrat Peter Grab nicht Souverän und Fraktions­geschäfts­führer sein sollte

Kommentar von Siegfried Zagler

Im Sommer 2012 machte sich Monika Schmich in der Augsburger Allgemeinen über ein Projekt namens „Zukunftsdenker“ lustig. Frau Schmich berichtete wie ein Kind (also naiv) über die Pressekonferenz der Macher dieser albernen Idee und erzielte dabei den Effekt, dass ihre Berichterstattung als Glosse verstanden werden musste. Das Projekt war als etwas Lächerliches markiert und somit erledigt. Die DAZ berichtete damals über den tödlichen Blattschuss mit dem feinen Federkiel, weil es sich um eine Perle in einer Zeitung handelte, die in Augsburg nur „Die Zeitung“ genannt wird.

Perlen sind seltene Erscheinungen, weshalb es sich lohnt, darauf hinzuweisen, dass sich gestern die politische Stadt über den ironischen Einfall eines gewissen Michael Hörmann amüsierte, der in „der Zeitung“ die im Ferienmonat August nicht berücksichtigten Pressemitteilungen der Pro Augsburg-Fraktion auflistete und sich somit über deren Ferien-Aktionismus lustig machte: „Alles ruht, nur Pro Augsburg nicht“ ist ein Artikel, der in Karl Kraus´ Fackel das Niveau hätte halten können. Dass die dergestalt Veräppelten auch noch auf ihrer Facebook-Seite mit Stolz auf diesen Schmäh hinweisen, bringt den Spaß in eine Höhe, die der „gemeine Leser“ der Augsburger Allgemeinen kaum noch zugetraut hätte. An dieser Stelle zieht die DAZ gerne ihren Hut und verneigt sich tief.

Apropos Pro Augsburg: Auf der Homepage der Gruppierung ist zu erfahren, dass der bisherige Geschäftsführer den Stab an Peter Grab weitergereicht habe. Peter Grab ist nun als gewählter Souverän der Chef von Peter Grab, dem Fraktionsgeschäftsführer, der halbtags mit A 14 besoldet wird. Peter Grab hat sich, wenn man so will, mit Einverständnis der beiden anderen Pro Augsburg-Stadtratskollegen selbst eingestellt und arbeitet als Geschäftsführer Grab nun dem Stadtrat Grab zu. Wenn das Kasperle und das Krokodil mit der gleichen Figur gespielt werden, sollte das nicht nur jedem Kind auffallen, sondern auch der Regierung von Schwaben.