Klinikpark: BUND Naturschutz nimmt Stellung zum abgelehnten Ratsbegehren
Der Stadtrat hat ein von der V-Partei³ beantragtes Ratsbegehren zum Neubau der Uniklinik Augsburg abgelehnt. Ziel des Begehrens war es, die Bürger darüber entscheiden zu lassen, ob der Klinikpark – das sogenannte Baufeld West – für den Neubau geopfert werden darf (DAZ berichtete).
Flankiert war die fast einstimmige Ablehnung im Stadtrat vom Verweis, dass das kommende Bauleitverfahren ja ergebnisoffen sei. Genau daran zweifelt der BUND Naturschutz in seiner Stellungnahme vom gestrigen Sonntag.
Wie auch die V-Partei³ wirft der BUND der Stadt und der Staatsregierung vor, die Standortfrage sei längst im Hintergrund entschieden worden. Bereits 2024 habe sich ein Lenkungsausschuss für das Baufeld West ausgesprochen, während das Baufeld Ost nie gleichwertig geprüft worden sei. Das offizielle Bauleitverfahren, dessen Aufstellungsbeschluss sich nun auf Februar 2026 verschiebt, sei damit von vornherein auf Schienen gesetzt. Eine Raumverträglichkeitsprüfung, die Klarheit schaffen könnte, lehne die Regierung von Schwaben ab.
Neubau östlich des Klinikums wäre umweltfreundlicher
Dabei sei der Park eine unverzichtbare „grüne Lunge“ für das Klinikum und seine Umgebung. Ein Neubau auf dem Baufeld Ost lasse sich stadtentwicklerisch, verkehrlich sowie klima- und umweltfreundlicher umsetzen. Doch die Kommunalpolitik scheue wohl die offene Auseinandersetzung mit dem Freistaat, so der BUND Naturschutz.
Unterstützung erhalten die Kritiker auch aus der Bevölkerung: Eine laufende Petition der BUND-Naturschutz-Ortsgruppe Neusäß/Aystetten fordert eine wirklich ergebnisoffene Prüfung beider Standorte. Bislang haben 1.402 Menschen unterschrieben (Stand 29.09.25, 0 Uhr), das Sammelziel liegt bei 1.500 Unterschriften.
Der Park südwestlich des alten Uniklinikums (Foto: DAZ)