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Dienstag, 09.09.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Warntag in Augsburg: Sirenen heulen, Handys nerven

Am Donnerstag, 11. September 2025, heulen in Augsburg um 11 Uhr die Sirenen: Die Stadt beteiligt sich am bundes­weiten Warntag. Ob Flieger­bombe, Hoch­wasser oder Unwetter – im Ernstfall sollen die Warn­systeme schnell infor­mieren und die Menschen zur richtigen Reaktion anleiten. Auch die Handys sind einbe­zogen, was nervig sein kann.

Von Bruno Stubenrauch

Ordnungsreferent Frank Pintsch betont, der Warntag sei „eine gute Möglich­keit, die Infra­struktur zu testen und die Bürger­innen und Bürger für das wichtige Thema zu sensibili­sieren“. Augsburg habe in den vergangenen Jahren massiv in die Warn­infra­struktur investiert. Zehn neue Sirenen, finanziert über ein Förder­pro­gramm des Bayerischen Innen­mini­steriums, wurden auf Dächern und Masten installiert und sind seitdem in das städtische Sirenennetz eingebunden.

Der auf- und abschwel­lende Heulton von einer Minute Dauer bedeutet im Ernstfall: Rund­funk­gerät einschalten und auf Durch­sagen achten. Gefahr besteht beim Probelauf am 11. September natürlich keine. Um 11.45 Uhr folgt die Ent­warnung per Dauerton.

Achtung Taschenalarm!

Neben den Sirenen werden inzwischen auch Warn-Apps wie NINA sowie das 2022 einge­führte System „Cell Broadcast“ ausgelöst, das SMS-ähnliche Benach­richti­gungen direkt auf Mobil­telefone sendet. Letzteres System wird allerdings zunehmend als übergriffig empfunden. Es ist bei allen neuen Handys standard­mäßig aktiviert. Der Alarmton ist extrem schrill, laut und durch­dringend (YouTube-Beispiel). Er lässt sich durch Laut­stärke­regelung und Stumm­schaltung nicht beein­flussen und nur durch einen aktiven Tipp auf die auf­poppende Warn­meldung beenden – die man zuvor allerdings gerne in Ruhe gelesen hätte.

Abschalten unerwünscht

Viele Handynutzer würden Cell Broadcast daher am liebsten deakti­vieren. Der Weg dorthin ist geräte­abhängig und wenig intuitiv. Bei neuen Android-Geräten lässt sich in den Ein­stel­lungen – am besten via Such­funktion, z.B. durch die Eingabe von „notf“ – der Menü­punkt „Notfall­benach­richti­gungen an Mobil­geräte“ finden. Dort lassen sich die Benach­richti­gungen komplett oder detailliert an- und abschalten.

Wer diesen Menüpunkt in den Ein­stellungen nicht hat, kann ihn eventuell auf Umwegen erreichen: Die Google-App „Messages“ öffnen, dort oben rechts auf den Kreis mit dem Anfangs­buch­staben seines Namens tippen. Es öffnet sich ein Screen, der den Punkt „Messages-Einstel­lungen“ beinhaltet. Von dort gelangt man – ggf. mit Zwischen­schritten – ins richtige Menü.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für etwas ältere Handy-Modelle

Auch Geräte ohne SIM schrillen

Nicht zum Deaktivieren des Alarms genügt es, in der System-App „Cell Broadcast Service“ – sofern man sie findet – die Benach­richti­gungen zu deakti­vieren. Damit werden nur die Meldungen der App selbst, aber nicht die via App über­tragenen Alarme unterdrückt.

Zweithandys ohne SIM-Karte, die nur im WLAN eingeloggt sind, erhalten die Cell Broadcast-Alarme übrigens auch. Mit ihnen kann man ohne Vertrag Notrufe absetzen; in diesem Zustand können die Geräte in der Regel auch Cell Broadcast-Meldungen empfangen, da die Technik vom Netz und nicht von der SIM-Karte abhängt.

Zwei ganz einfache Lösungen

Wer keine komplizierten Einstel­lungen vor­nehmen will, kann am Donners­tag um 11 Uhr trotzdem seine Ruhe haben: Es reicht, ein paar Minuten vorher den Flug­modus zu aktivieren oder das Gerät auszu­schalten und sicher­heits­halber erst eine Viertel­stunde später wieder einzu­schalten. Je nach Mobil­funk­betreiber können die Alarm­meldungen nämlich einige Minuten verzögert eintreffen.

Vor einem Schrillton nach dem Einschalten bzw. nach dem Deakti­vieren des Flugmodus muss man übrigens keine Angst haben: Der Alarmton wird nicht in den Benach­richti­gungen zwischen­ge­speichert oder beim Ein­schalten des Geräts erneut gesendet.



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