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Donnerstag, 04.12.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Augsburg braucht Klartext – BSW stellt Kandidaten und OB-Kandidaten vor

Frieden, bezahlbares Wohnen, soziale Gerechtigkeit, bessere Pflege und eine Politik ohne „Korrektheits­schere“: Diese Themen prägten die Aufstellungs­versammlung des Bündnis Sahra Wagenknecht am 3. Dezember im Bürgerhaus Pfersee.

Von Bruno Stubenrauch

Viele Anwesende sprachen von einer neuen politischen Heimat. Auffällig war die Vielfalt der gut 30 Teil­nehmenden – Akademiker wie Praktiker, Altein­gesessene ebenso wie Menschen mit inter­nationalen Wurzeln.

„Wir haben bei der Bundestagswahl ohne ein einziges Partei­mitglied 4 Prozent erreicht“, betonte Bezirks­vorsitzender Bernd Gramlich, der die Versammlung leitete. „Mit euch schaffen wir die 5 Prozent – und damit mindestens drei Sitze.“ Alle Abstimmungen des Abends fielen einstimmig aus.

Auf Platz zwei kandidiert Mathias Schilling, Gymnasial­lehrer, der auf „syste­matische Arbeit, Offenheit und konstruktive Zusammen­arbeit“ setzt – auch im Fall von Regierungs­ver­antwortung. Christina Schweiger, Lageristin und Friedens­aktivistin (Platz drei), fordert, Augsburg müsse seinen Anspruch als „Friedensstadt“ mit realer Präventions­arbeit, Dialog und einer kritischeren Linie bei der Vergabe des Friedens­preises füllen. Rosita Kurland, Grafikerin (Platz vier), sieht dringenden Moderni­sierungs­bedarf: Digitali­sierung müsse Augsburg effizienter und bürger­freundlicher machen.

Als eine der wenigen Städte in Bayern tritt das BSW in Augsburg mit einem eigenen OB-Kandidaten an. Gramlich: „Dr. Jens Wunderwald ist ein Mann mit Herz und Verstand, seit Jahren engagiert in Eltern­beiräten, Initiativen und der Fahrradstadt-Bewegung.“

Wunderwald, Chefprogrammierer in einem Augsburger Startup, tritt zugleich auf Platz eins der Stadtrats­liste an und widmete seine Kandidatur seinem kürzlich verstorbenen Vater: „Von ihm habe ich das politische Denken gelernt. Jetzt geht es darum, 470 Unter­stützer­unterschriften zu sammeln, die Menschen zu überzeugen – und dann diese Stadt neu zu gestalten.“