CHL: AEV begeistert und verliert in Overtime
Gänsehautstimmung im Curt-Frenzel-Stadion: Vor dem Spiel nahmen beide Mannschaften Aufstellung und aus den Boxen erklangen die Nationalhymnen. Die Stimmung im CFS war anschließend unbeschreiblich, doch die Augsburger Panther haben das erste Heimspiel der Champions Hockey League gegen Luela Hockey in Overtime verloren. Aber sich immerhin mit mit einem Punkt belohnt, den Drew LeBlanc durch einen präzisen Nachschuss zum 4:4 Endstand nach regulärer Spielzeit sicherte – 36 Sekunden vor der Schlusssirene.
Am Ende unterlag der AEV gegen das schwedische Spitzenteam vor 5.624 begeisterten Zuschauern mit 4:5 nach Verlängerung. Die Treffer für die Panther erzielten Matt Fraser (12., 49.), David Stieler (38.) und Drew LeBlanc (60.). Für Lulea waren Noel Gunler (6.), Arttu Ilomäki (21.), Jonas Berglund (23.), Robin Kovacs (39.) erfolgreich. Den entscheidenden Treffer in der Verlängerung markierte Petter Emanuelsson (64.). Das Spiel war zu jedem Zeitpunkt auf hohem Niveau – und schließlich muss festgehalten werden, dass die Nordschweden sich den Zweier auch deshalb verdient hatte, weil der AEV sich im Aufbau ein paar Nachlässigkeiten leistete, die Schweden effizient zu nutzen verstanden.
Gunler trifft für Lulea
Die Panther starteten mit zwei Siegen im Rücken gut in die Partie und zeigten Lulea – anders als im Hinspiel – in den ersten fünf Minuten als das bessere Team. Immer wieder attackierte der AEV früh und kam so auch zu gefährlichen Situationen. Duplizität der Ereignisse: Wie im Hinspiel gelang den schwächeren Gästen der Führungstreffer nach einer Nachlässigkeit der Heimmannschaft: Nach einem abgefangenen Pass an der blauen Linie war Gunler in 1:1 vor Markus Keller und ließ diesem keine Chance (6.). Wenige Sekunden später hatte Augsburgs Schlussmann, der den Vorzug vor dem angeschlagenen Olivier Roy erhielt, zudem Glück, denn Kovacs traf den Pfosten (7.).
Fraser gleicht aus
Doch die Panther ließen sich davon nicht beirren, kämpften weiter und belohnten sich im ersten Überzahlspiel. Zunächst traf Fraser nur die Latte (12.), aber unmittelbar danach klappte es: David Stieler bediente Sahir Gill, der direkt auf Fraser weiterleitete und der Torjäger musste nur noch den Schläger zum 1:1 hinhalten (12.). Weitere Treffer im ersten Durchgang waren möglich, aber Keller und sein Gegenüber David Rautio hielten ihre Kästen sauber. Die Schweden hatten sich das Unentschieden zur ersten Drittelpause längst verdient.
Doppelschlag der Schweden.
Zu Beginn des Mitteldrittels wurden die Augsburger überrumpelt. Erst rutschte Patrick McNeill unglücklich weg, so dass Ilomäki alleine auf Keller zulaufen konnte und die erneute Führung der Schweden besorgte (21.). Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal 49 Sekunden im zweiten Drittel gespielt, aber es kam noch schlimmer: Als der AEV wenig später in Überzahl agierte, wollte Keller das Spiel schnell machen, aber Isac Brännström fing den Pass des Augsburger Goalies ab, wartete gekonnt und legte zum richtigen Zeitpunkt auf Berglund quer und es stand 1:3 (23.). Die Panther brauchten ein wenig, um sich von dem Doppelschlag zu erholen, hatten aber in Überzahl dann wieder die Chance auf den Anschlusstreffer. Die beste Möglichkeit vergab Mitch Callahan allerdings nach schönem Direktspiel zuvor über Drew LeBlanc und Daniel Schmölz (31.).
Stieler verkürzt – Kovacs kontert
Aber die Panther blieben dran und kamen schließlich nach einem Konter doch zum verdienten 2:3. Schmölz bediente Stieler, der den Puck sehenswert mit der Rückhand unter die Latte zimmerte (38.). Die Freude währte allerdings nur 70 Sekunden, denn nach einem äußerst sehenswerten Angriff stellte Kovacs den alten Abstand prompt wieder her (39.).
Doch im dritten Drittel drängten die Augsburger stärker auf den dritten Treffer und durften schließlich in der 49. Minute jubeln. Fraser zog trocken ab und ließ Rautio bei seinem bereits fünften (!) Champions-League-Hockey-Treffer keine Chance.
Fraser und LeBlanc sorgen für Overtime
Das Spiel war nun wieder völlig offen, aber die Schweden verteidigten stark und ließen kaum noch Chancen der Panther zu. In der Schlussminute gelang dem Team von Tray Tuomie aber doch noch der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich: Callahan fuhr mit viel Geschwindigkeit zum Tor, Rautio parierte, aber die Scheibe gelangte direkt zu LeBlanc, der aus dem Hinterhalt platziert einnetzte (60.). Das Curt-Frenzel-Stadion glühte und in der Overtime war auch sogar der dritte Sieg möglich.
Emanuelsson entscheidet das Spiel
Es ging hin und her und beide Mannschaften hatten Chancen, aber der Treffer fiel auf Seiten Luleas, als Emanuelsson nach rund dreieinhalb Minuten das Spiel mit seinem Treffer zum 4:5 beendete (64.).
Die Panther haben durch den Punkt aber weiter gute Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals. Bereits am Sonntag um 17:00 bietet sich dem AEV dabei die nächste Gelegenheit auf Punkte, wenn die Belfast Giants zu Gast sind.
AEV: Keller, Borst – Lamb, Haase, Tölzer, McNeill, Valentine, Rogl, Sezemsky – Sternheimer, Payerl, Callahan, Holzmann, LeBlanc, Stieler, Schmölz, Fraser, Fraser, Gill, Mayenschein, Ullmann, Lambacher, Hafenrichter.
Tore: 0:1 Gunler 6., 1:1 Fraser (Stieler/Gill)) 12., 1:2 Ilomäki 21., 1:3 Berglund (Brännström) 23., 2:3 Stieler (Schmölz/Sezemsky) 38., 2:4 Kovacs (Farley/Lundkvist) 39., 3:4 Fraser (Lamb/McNeil) 49., 4:4 LeBlanc 60., 4:5 Emanuelsson (Tyrväinen/Ilomäki) 64.