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Der beste Weg zum Mond

Am 28. Mai lädt das Akademische Auslandsamt zu einem Scientific Talk mit dem New Yorker Mathematiker, Astrophysiker und Maler Dr. Edward Belbruno (Princeton University) ins Sparkassen-Planetarium Augsburg

Kein Witz: Es soll eine Tiefenergie-Transitbahn von der Erde zum Mond existieren © DAZ-Archiv

Welche Rolle hat die Malerei dabei gespielt, als er vor 33 Jahren den gewissermaßen besten Weg von der Erde zum Mond herausfand? Der Mathematiker, Astrophysiker und Maler Dr. Edward Belbruno, der diesen Weg vor 33 Jahren gefunden hat, seither als einer der bedeutendsten Denker der Raumfahrt gilt und derzeit als Forschungspreisträger der Humboldt-Stiftung am Institut für Mathematik der Universität Augsburg forscht, wird dies am 28. Mai im Planetarium Augsburg bei einem Scientific Talk erzählen.

Der Ruf des NASA-Beraters Dr. Edward Belbruno, einer der wichtigsten Denker der Raumfahrt zu sein, geht auf die von ihm gewonnene Einsicht zurück, dass sich die Chaos-Theorie gewinnbringend in der Raumfahrt anwenden lässt. 1986 fand er die erste realistische Tiefenergie-Transitbahn von der Erde zum Mond, eine ballistische Bahn also, auf der sich mit möglichst wenig Treibstoff eine maximale Reichweite erzielen lässt. Entgegen der verbreiteten Skepsis, dass sich diese Bahn in der Praxis fliegen lassen würde, zeigte die spektakuläre erste japanische Mission zum Mond im Jahr 1991, dass Belbruno mit seiner „fuzzy boundary theory“ recht hatte. Seither hat diese Theorie viele Anwendungen bei Fragestellungen gefunden, die von der Entstehung des Mondes bis zur Entstehung des Lebens auf der Erde reichen. Und neue Forschungsresultate zeigen, dass sich Belbrunos Theorie auch als bedeutungsvoll für künftige Marsmissionen erweisen könnte.

Bestandteile ein und desselben kreativen Prozesses

Der Mathematiker Ed Belbruno ist zugleich renommierter Maler. Werke von ihm, die als „chaotic discoveries“ oder „creative expressions“ charakterisiert werden, wurden u. a. in New York, aber auch z. B. in China gezeigt. Für ihn seien Kunst und Mathematik Bestandteile ein und desselben kreativen Prozesses. Gleichwohl verbleibt ein gewisses Stutzen, wenn Belbruno behauptet, dass es die Malerei gewesen sei, die ihn auf seinem Weg zur „fuzzy boundary theory“ inspiriert habe. Wie dies denn nun konkreter zu verstehen ist, wird er beim Scientific Talk am 28. Mai erläutern – im Planetarium Augsburg, das seine Ausführungen visuell begleiten wird.

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Painting the Way to the Moon: The Art of Chaos – Scientific Talk mit Dr. Edward Belbruno

  • Dienstag, 28. Mai 2019, 19.30 Uhr
  • Sparkassen-Planetarium Augsburg, Ludwigstraße 14, 86152 Augsburg
  • Der Eintritt ist frei, die Platzzahl allerdings auf 70 begrenzt.
  • Vortrag und Präsentation werden von Prof. Dr. Urs Frauenfelder, Belbrunos Augsburger Gastgeber, simultan ins Deutsche übersetzt.