Bombenstadt
Die DAZ hat ein neues Format, das dem Genre der Glosse einen Aufschwung verschaffen soll. Unter dem Pseudonym Helge Busch wird eine stadtbekannte Persönlichkeit mit Tarnkappe in regelmäßiger Unregelmäßigkeit einen ironisierenden oder beißenden Streifzug durch schwer betretbares Augsburger Gelände unternehmen.
Eine Bombenstadt?
Von Helge Busch
Dank eines PR-Coups hat Augsburg ein neues Markenzeichen: „Bombenstadt“. Hier wurde, wie in vielen anderen Städten, eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft, na sowas! Unserem findigen Juristen-OB gelang im Schulterschluss mit seinem Pop-PR-Chef Richard Goerlich endlich der ultimative PR-Gag „Bombenstadt Augsburg“. Das schießt die Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg auf den ersten Platz im Marketingranking Augsburg.
Bisher hatte diese Position die „Friedensstadt Augsburg“ inne. Der Frieden nach der Bombe jetzt nur noch Rang 2? Auf Rang 3 rückt die „Brechtstadt“ (BB wurde 1898 hier geboren), gefolgt von Mozart (Spielt der noch immer?) auf Rang 4. Auf Rang 5 verdrängt wurde Globalplayer Jakob Fugger, denn „Fuggerstadt“ zieht nicht so sehr wie eine Bombe. Rang 6 schließlich gebührt der „Universitätsstadt Augsburg“, auch, wenn man nicht merkt, dass in dieser Stadt kluge Köpfe zuhause sind. Auf Rang 7 platzieren wir die „Lutherstadt“ unter dem Werbegag: „KKK = Kirche, Kapitalisten, Krieg“, und, ach, fast hätt‘ ich’s vergessen: Über Rang 7 steht der Satz des Heraklit: „Panta rhei“ (Alles fließt), keineswegs den Bach hinunter, sondern zum Weltkulturerbe unter dem Markenzeichen: www. wasserstadt.de. oder www = was wann wo.de im OB-Presseorgan!