Thomas Manns brasilianische Wurzeln
Ausstellung in der Stadtbücherei
Dass die Mutter von Thomas und Heinrich Mann Brasilianerin war und mitten im Urwald geboren wurde, wissen selbst manche Germanisten nicht. Ihr Weg führte vom „Glück in den Tropen“ in das „mittelalterliche Lübeck“ (Thomas Mann) sowie in die Ehe mit dem Finanzsenator Thomas Johann Heinrich Mann und endete nach dem frühen Tod des Senators mit ihrer „Befreiung“ in der Boheme-Stadt München. „Julia Mann – Die starke Brasilianerin hinter der Schriftstellerfamilie“ heißt eine Ausstellung in der Stadtbücherei, die am Donnerstag, 2. Februar mit einem Vortrag eröffnet wird.
Die Ausstellung stellt die drei Lebensetappen Julia Manns in Brasilien, Lübeck und München mit Schwerpunkt auf Brasilien dar. Am Eröffnungsabend gibt es zusätzlich einen Vortrag: In ihm geht es um Julias Einfluss auf das literarische Werk ihrer Söhne Thomas und Heinrich sowie ihres Urenkels Frido, des Lieblingsenkels von Thomas Mann, der im „Doktor Faustus“ einen frühen literarischen Tod erleidet. Der Referent und Ausstellungsmacher Dr. Dieter Strauss arbeitete weltweit 33 Jahre lang für das Goethe-Institut, davon rund zehn Jahre als Institutsleiter in Santiago de Chile und Sao Paulo. Dem Vortrag liegen seine Bücher „Julia Mann – Lebensstationen der Mutter von Heinrich und Thomas Mann“ (1999), „Diesseits von Goethe – deutsche Kulturbotschafter im Aus- und Inland“ (2009) und „Oh Mann, oh Manns – Exilerfahrungen einer berühmten deutschen Schriftstellerfamilie“ (2011) zu Grunde.
Ausstellungseröffnung und Vortrag am Donnerstag, 2. Februar, 19.30 Uhr, in der Neuen Stadtbücherei. Die Ausstellung endet am 2. März. Der Eintritt ist frei.
» www.stadtbuecherei.augsburg.de