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Donnerstag, 11.12.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Römisches Museum: Stadt will diesmal kosten­bewusst vorgehen

Noch ist es zu früh für Spekulationen, wie das neue Römische Museum einmal aussehen wird, doch schon jetzt steht fest: Beim nächsten städtischen Groß­projekt sollen die Kosten die oberste Priorität genießen.

Von Bruno Stubenrauch

Römisches Museum, Entwurfs­variante aus der Mach­bar­keits­studie

So lautete der Tenor der Stadtrats-Presse­konferenz im Vorfeld der Stand­ort­ent­scheidung, die an diesem Donners­tag im Stadtrat auf der Tages­ordnung steht. Ober­bürger­meisterin Eva Weber erinnerte daran, dass man sich noch im Stadium einer Mach­bar­keits­studie befinde – einer Studie, die sich primär mit der Stand­ort­frage befasst und nicht mit dem kon­kreten Bauentwurf.

Kostenbremse bei 60 Millionen Euro

Die Studie geht auf Basis eines vom Leiter der Stadt­archäo­logie, Dr. Sebastian Gairhos, er­stellten Raum­programms von rund 75 Milli­onen Euro Gesamt­kosten für das Römische Museum aus. Die habe die Stadt nun auf 60 Milli­onen gedeckelt (DAZ berichtete). „Jetzt müssen wir schauen, was man dafür bekommt“, so Eva Weber. Die bevor­stehen­den Planungen hätten sich an dieser Ober­grenze auszurichten.

Stadtdirektor Thomas Schmidt-Tancredi stellte in Aussicht, dass die städti­schen Kunst­sammlungen und Museen auch mit einer redu­zierten Aus­stellungs­fläche leben könnten. Es fänden fort­laufend Gespräche statt. Das bisherige Raum­programm sieht sepa­rate Flächen für Sonder­aus­stellungen vor. Es sei jedoch denkbar, diese in die regulären Aus­stellungs­bereiche zu integ­rieren – ähnlich der Präsen­tation des „Zaren­silbers“ im Maxi­milian­museum. Dies könne aus Sicht der Stadt­archäo­logie sogar eine „spannende“ Option darstellen.

Unsicherheiten bei der staatlichen Beteiligung

Die exakte Höhe des finanziellen Beitrags des Frei­staats Bayern zum Neubau ist weiter­hin unbe­stimmt. Minister­präsi­dent Markus Söder hatte im Oktober eine Beteili­gung von „bis zu 50 Pro­zent der Investi­tions­kosten“ in Aussicht gestellt. OB Eva Weber stellte klar, dass mit „Investi­tions­kosten“ auf jeden Fall mehr gemeint sei als die soge­nannten „förder­fähigen Kosten“, die – wie etwa beim Staats­theater – üblicher­weise deutlich unter der Gesamt­investi­tion liegen.

Dass der Freistaat die neun Millionen Grund­stücks­wert des Areals – das er per kosten­losem Erb­bau­recht zur Verfügung stellen will – auf seine anteilige Investi­tion anrechnen wird, sieht OB Eva Weber nicht. Zuschuss und kosten­loses Erb­bau­recht seien immer getrennt von­ei­nander ver­handelt worden.

Weniger optimistisch äußerte sich Stadt­direktor Schmidt-Tancredi, der an den Ver­hand­lungen beteiligt war. Er sehe durchaus einen Zusammen­hang zwischen den beiden Kompo­nenten, darüber sei ledig­lich noch nicht dezidiert ver­handelt worden. Ein Signal, dass der Freistaat so vorgehen will, sei bisher aller­dings ausgeblieben.



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