DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Montag, 18.08.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

In eigener Sache

Mag Zuckerberg die DAZ nicht mehr?

Seit 15 Jahren leben wir in friedlicher Koexistenz mit Mark Zuckerbergs Facebook. Am letzten Samstag dann der Schock: In unseren Benach­richti­gungen stand: „Wir haben deinen Beitrag entfernt.“ Was war passiert?

Von Bruno Stubenrauch

Zuckerbergs Meta AI (Symbolbild)

Die Begründung ließ uns rätseln:

  • Der Beitrag verwendet möglicherweise irreführende Links oder Inhalte, um andere dazu zu bringen, eine Website zu besuchen oder dort zu verweilen.

Ja, der Beitrag enthielt einen Link zum DAZ-Artikel „Ökologisches Juwel: Klinikneubau bedroht Hansjakobs Park“, dazu genau diesen Text und sonst keinen. Und ein Vorschaubild – alles von Facebook selbst generiert.

Was könnte daran irreführend sein? Und besteht der Sinn eines Links nicht genau darin, „andere dazu zu bringen, eine Website zu besuchen“? Links sind schließlich das Salz in der Suppe des World Wide Web, dachten wir bisher.

Hass, Hetze, Desinformation?

Schock am Samstagmorgen

Nun, vielleicht hat Face­book ja einfach der ver­linkte Artikel nicht gefallen, Stich­worte Hass­rede und Des­infor­ma­tion? Das verstößt ver­ständ­licher­weise gegen die Gemein­schafts­stan­dards. Ein solcher Vorwurf würde sich aller­dings gegen die Baum-Allianz richten. Denn der Artikel ver­ar­beitet nur eine ihrer Presse­mit­tei­lungen und zeigt ein von der Baum-Allianz erstelltes, stim­mungs­volles Natur-Video. Eher unwahr­schein­lich, dass das der Grund für eine Ein­stufung als Spam war – aber bei der Meta AI weiß man nie..

No AI is perfect

Weiter ratlos haben wir schließlich die KI der Konkurrenz befragt. Die lieferte uns den häufigsten – und hoffentlich richtigen – Grund für die Beitragslöschung: „False Positive“, also ein Fehler in Facebooks Algorithmen zur Spamerkennung.

Wir sind erleichtert. Trotzdem – und um Wiederholungen auszuschließen – hat Mark Zuckerbergs Crawler jetzt Hausverbot: „HTTP 403 Forbidden“. Zuckerberg als Mensch darf natürlich weiter die DAZ lesen.

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