„Ich habe die Verbindung zwischen Kultur und Sport nicht erfunden“
Dass Bürgermeister Peter Grab als Kulturreferent im Fokus der Augsburger Medien steht, muss nicht erwähnt werden. Peter Grab ist aber auch Sportreferent und in dieser Eigenschaft weit aus weniger öffentlichkeitswirksam tätig als in dem Feld der Kulturpolitik. Was macht eigentlich der Sportreferent? Welche Zielsetzungen verfolgt der Augsburger „Sportminister“ in seinem Amt? Sportreferent Peter Grab sieht im DAZ-Interview den Schwerpunkt seiner Tätigkeit darin, die Vereine in ihrer Arbeit zu stärken und zu fördern sowie „längst überfällige Verbesserungen im Baulichen zu erwirken“.
DAZ: Herr Grab, der FCA konnte in der Relegation zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte direkt um den Bundesligaaufstieg spielen. Der AEV ist Deutscher Vizemeister geworden und wurde deshalb am 3. Mai im Rathaus von der Stadt geehrt. Der FCA wurde im kleineren Rahmen vergangene Woche ebenfalls von der Stadt im Rathaus empfangen. Inwieweit spielt der große sportliche Erfolg der beiden Augsburger Topvereine in ihrer aktuellen Bilanz als Sportreferent eine Rolle?
Grab: Natürlich freue ich mich sowohl für die Panther als auch den FCA, aber auch für Augsburg im Allgemeinen über diese überregional wirkenden sportlichen Erfolge in meiner Amtszeit! Aber vergessen wir nicht die anderen Teams, die es auch soweit geschafft haben – zum Beispiel die Volleyball-Damen des DJK Hochzoll, die zurück in der 2. Bundesliga sind.
DAZ: Ist das Zufall oder gibt es strukturelle Zusammenhänge, besser gefragt: Hat sich durch den Umstand, dass es seit zwei Jahren ein Sportreferat gibt, bei den Vereinen etwas verändert? Wovon hängt aus ihrer Sicht zum Beispiel der Erfolg der genannten Vereine ab?
Grab: Zum Einen natürlich von den Akteuren selbst, welche die Geschicke des Vereins bzw. der jeweiligen GmbH leiten sowie von der Leistung der Spielerinnen und Spielern selbst. Der FCA hat mit den Herren Seinsch, Rettig und Bircks ein herausragendes Dreiergespann und nicht viel anders ist es bei den Panthern mit den Herren Fedra und Sigl. Wenn dann auch noch Ausnahme-Spieler wie Endras oder Thurk hinzu kommen (neben vielen anderen!), ist der Boden für solche Erfolge bereitet. Zum Anderen ist es wichtig, dass die Rahmenbedingungen seitens der Politik bzw. des Stadtrats stimmen. Mein Referat, der Sportausschuss und der Oberbürgermeister haben jedenfalls die uns zur Verfügung stehende Unterstützung geleistet, wo wir konnten. Darüber hinaus haben die Augsburger Sportvereine seit 2009 für ihre gestiegenen Energie- und Betriebskosten 100.000 Euro mehr an Zuschüssen zur Verfügung. Trotz der Finanzkrise haben wir die Vereinszuschüsse nicht angetastet, sie wurden 2010 nicht gekürzt – im Gegenteil, geringfügig erhöht.
DAZ: Wie oft waren Sie in dieser Saison in der impuls arena?
Grab: Bei fast allen Spielen – und es hat sich gelohnt! Dies gilt nicht nur für die Bundesliga-Spiele, sondern auch für den DFB-Pokal.
DAZ: Und beim AEV?
Grab: Ebenfalls – kein Wunder, denn auch meine Kinder sind große Panther-Fans und regelmäßig in der Fankurve zu finden. Es war Spannung pur! Mit Lothar Sigl war eigentlich vereinbart, dass wir mit dem Zug am 30. April um 13:31 Uhr nach Hannover fahren.
DAZ: Im Amateurbereich lehnen Sie kaum eine Einladung der Vereine ab, wie man hört. Wie oft waren Sie in den letzten beiden Jahren grob geschätzt bei den Vereinen vor Ort?
Grab: Grab: Ist das so ungewöhnlich? Ich bin doch auch Sportreferent. Die Leistung der über 220 Augsburger Sportvereine mit ihren 77.000 Mitgliedern kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Sie bieten unter anderem Kindern und Jugendlichen eine soziale Absicherung, bringen Tugenden und gesellschaftliche Werte bei und vor allem bieten sie eine Perspektive gegenüber der Straße. Ich erinnere diesbezüglich gerne an einen Wahlslogan von Pro Augsburg: Jugend weg von der Straße – hinein in die Vereine! Da ist es doch selbstverständlich, dass ich meinen Respekt zolle bzw. meine Wertschätzung gegenüber den Vereinen zeige und durch meine Anwesenheit Dank und Anerkennung für diese zumeist ehrenamtliche Arbeit für die Augsburger Gesellschaft zum Ausdruck bringe. So gesehen kommt sicher eine dreistellige Zahl zusammen, was meine Besuche bei den Vereinen bzw. Sportveranstaltungen anbelangt. Es ist mir eben wichtig, nicht nur die Highlights aufzusuchen, sondern auch die sportlichen Basisveranstaltungen – ob Jugendturniere oder Integrationsveranstaltungen im interkulturellen Sinne.
DAZ: Uns interessiert das tägliche Tun und Handeln des Augsburger „Sportministers“. Worin besteht der politische Schwerpunkt ihrer Tätigkeit als Sportreferent?
Grab: Zuvorderst die Förderung und Sicherung der Vereine und deren Vielfalt aus vorgenannten Gründen. Gleichzeitig bemühe ich mich darum, längst überfällige Verbesserungen im Baulichen zu erwirken. Drei große Erfolge sind diesbezüglich bereits zu verzeichnen: Endlich wird das Curt-Frenzel-Stadion saniert und eingehaust sowie das Kanu-Bundesleistungszentrum neu errichtet. Letzteres wäre uns sonst als Olympia-Stützpunkt abhanden gekommen, denn rechtzeitig vor der Olympiade 2012 in London müssen die Sportlerinnen und Sportler ein ertüchtigtes Leistungszentrum zur Verfügung haben. Aber auch bei den Panthern stand es Spitz auf Knopf – hätten wir das Stadion nicht endlich angepackt, wäre die DEL-Tauglichkeit abhanden gekommen! Bereits eröffnen konnten wir die nunmehr eingehauste Eissporthalle Haunstetten – ebenfalls eine zu lange hinaus geschobene Investition.
DAZ: Wenn Sie jetzt ihre gesamte Bilanz als Sportreferent ziehen könnten, wie sähe sie am Ende ihrer Amtsperiode idealisiert aus?
Grab: Sportliche Erfolge allerorten aufgrund eines hervorragenden Klimas zwischen Sportakteuren und der Politik, und damit einhergehend die Sportstadt Augsburg in aller Munde. Sehr wichtig ist mir – trotz der Finanzkrise! – die Ertüchtigung der Sportanlagen und Bäder. Hier sind wir nicht nur mit dem Bäder-Masterplan auf einem guten Wege – hinsichtlich der Sportanlagen entsteht zum Beispiel in Augsburg bald der erste Kunstrasenplatz, was für die drittgrößte Stadt eines der wichtigsten Bundesländer ebenfalls überfällig ist.
DAZ: Mit dem Umbau des Curt-Frenzel-Stadions wurde inzwischen begonnen. Zirka 17 Millionen wird diese Maßnahme kosten. Wann findet dort das erste DEL-Spiel statt?
Grab: Nach derzeitigen Planungen werden im September zunächst nur Auswärtsspiele stattfinden, um die durch die Play-Offs verlorene Zeit wieder aufzuholen. Ich hoffe, im Oktober ist es wieder so weit. Ich bin jedenfalls wieder im Stadion!
DAZ: 2007 stimmte Frau Schabert-Zeidler als damals einzige Pro-Augsburg-Stadträtin noch für eine neue Eishockey-Arena auf dem Lechfeld. Auch Sie sahen darin die bessere Lösung als den Umbau am CFS. Das ist zwar Schnee von gestern, dennoch: Sehen Sie nun den Umbau als die bessere Entscheidung?
Grab: Das ist so nicht richtig. Pro Augsburg war zugunsten der Panther pragmatisch und hat dafür geworben, dass es einen Plan B gibt für den Fall, dass die Untersuchungen zur Tragfähigkeit des Dachs und andere eventuelle noch nicht bekannte KO-Kriterien einen solchen erforderlich machen. Pro Augsburg war nie gegen die Einhausung des Curt-Frenzel-Stadions. Ob eine Multifunktions-Arena die bessere Lösung gewesen wäre, hätte erst untersucht werden müssen – aber soweit kam es bekanntlich nicht. Als dann die Grundstücke um die impuls arena rundweg verkauft waren, war diese Option nicht mehr gegeben.
DAZ: Frau Leipprand (Grüne) hat im Stadtrat die massiven Baumrodungen im Umfeld des CFS im Zusammenhang mit dem planungstechnischen und verwaltungstechnischen Verlauf als „skandalös“ bezeichnet.
Grab: Wenn überhaupt, ist es skandalös, dass viele Sportanlagen – und Kultureinrichtungen – jahrelang nicht hinreichend Bauunterhalt erfahren haben. Im Übrigen sind die meisten Rodungen darauf zurück zu führen, dass es drei neue vorgeschriebene Rettungs- und Feuerwehr-Zufahrtswege geben muss.
DAZ: Bei der impuls arena hat der FCA die Verträge mit der Stadt nicht eingehalten und zunächst den vereinbarten Fassadenentwurf verworfen, nun gibt es gar keine Fassade. Die Stadt hat sich dem FCA gegenüber verständnisvoll bis demütig verhalten. Muss man damit rechnen, dass die Fassade erst nach der Frauen-WM 2011 kommt – oder womöglich erst am St. Nimmerleinstag?
Grab: Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob es eine vertragliche Vereinbarung über eine Fassade gibt. Es hat also gar nichts mit Demut zu tun, wenn zunächst der mögliche Bundesliga-Aufstieg im Fokus stand und aktuell die beiden Frauen-Weltmeisterschaften im Vordergrund stehen. Wir werden in aller Ruhe mit dem FCA die Fassaden-Angelegenheit klären. Im Übrigen sieht das Stadion auch ohne Fassade wahrlich nicht schlecht aus und die meisten Stadien in Deutschland haben ebenfalls keine.
DAZ: Stichwort Frauen-WM. Stehen die beiden Veranstaltungen 2010 und 2011 aus ihrer Sicht im richtigen Verhältnis bezüglich Kosten und Ertrag? Genauer gefragt: Zeichnet es sich bereits ab, was die WM 2011 kosten wird, und worin sehen Sie den Zugewinn der Stadt durch diese Veranstaltung?
Grab: Die Frage stellt sich heute nicht mehr. Die Vorgängerregierung hat sich darum beworben und eine Freistellungserklärung mit dem FCA abgeschlossen. Die Kosten der U-20-WM 2010 werden voraussichtlich unter 1 Million Euro sein. Dass 1,15 Millionen Euro zuletzt genannt wurden, hängt damit zusammen, dass von diesem Betrag etwa die Hälfte für Baumaßnahmen zur FIFA-Tauglichkeit des Stadions benötigt wird, die auch 2011 fällig würden. In der AZ stand kürzlich, dass das zweite Relegationsspiel zwischen dem FCA und dem Club in 166 Ländern ausgestrahlt wurde. Allein daran kann man ermessen, dass schon aus Marketinggründen für unsere Stadt solche Spiele unbezahlbar sind. Die Kosten für 2011 können wir erst ermessen, wenn alle Guidelines der FIFA vorliegen.
DAZ: Die Sanierung der städtischen Bäderlandschaft wird von der Stadt in den kommenden Jahren über eine Kreditaufnahme finanziert. Im Stadtrat wurde von Sportamtsleiter Robert Zenner der Bäder-Masterplan vorgestellt. Das Alte Stadtbad ist darin enthalten. In der hitzigen Diskussion um das Stadtbad haben Sie im DAZ-Interview und im Kulturausschuss den geplanten Verkauf noch verteidigt. Dann kam aufgrund des Bürgerbegehrens die Wende. Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl war der federführende Akteur dieses Entscheidungsprozesses. Sie ahnen vielleicht schon, worauf die Frage hinausläuft. Warum war der Kultur- und Sportreferent in dieser Angelegenheit nicht präsenter?
Grab: Warum soll ich präsenter sein als das Stadtoberhaupt? Was meine Einstellung anbelangt: Ich stehe nach wie vor dazu, dass es mir unverständlich ist, warum die Prüfung einer Option nicht möglich sein darf. Erst das Ergebnis einer Prüfung ist meines Erachtens entscheidungsreif. So wie das Bürgerbegehren ausgegangen ist, kann ich nur hoffen, dass viele derer, die sich für das Alte Stadtbad eingesetzt haben, es künftig auch nutzen. Es hatte schon mal über 420.000 Besucher in einem Jahr – zuletzt nur noch etwa 60.000. Wenn wieder Hunderttausende das Stadtbad aufsuchen, verringern sich entsprechend die hohen Unterhaltskosten – allein das Personal kostet jährlich etwa 800.000 Euro.
DAZ: Ku.spo wird 2010 von der Marketing und Eventagentur „eest!“ geplant und durchgeführt. Weshalb hat das Kultur-/Sportreferat diese Veranstaltung an einen Dritten abgegeben?
Grab: Aus dem gleichen Grund, warum meine Vorgängerin die Durchführung des Diesel-Jubiläums an dieselbe Agentur vergeben hat. Der Jazzsommer hat einen Projektleiter, das Brecht-Festival, Pax hatte einen – es ist doch hoffentlich niemand der Ansicht, dass der Referent die Zeit hat, ein Einzelprojekt (von vielen) selbst zu organisieren.
DAZ: Hat die Stadt für Projekte dieser Größenordung keine Vergabeordnung? Wäre es nicht notwendig gewesen, dieses Projekt auszuschreiben?
Grab: Es handelt sich wie beim Diesel-Jubiläum um einen Durchführungsauftrag. Von einer Ausschreibung beim abc-/Brecht-Festival, Jazzsommer usw. ist mir nichts bekannt. Selbst als ich für das Kulturreferat die Literaturprojekte durchgeführt habe, wurde dies nicht vorher ausgeschrieben – es entspricht also der gängigen Praxis. Stichwort Größenordnung: die ku.spo-Veranstaltungsreihe hat einen mit großem Abstand geringeren Etat wie das Brecht- oder Mozart-Festival.
DAZ: Ku.spo ist ein umstrittenes Projekt geworden. Sie haben im letzten DAZ-Interview ku.spo als Erfolg eingeschätzt. Die Rathausopposition und – mit Verlaub – die Medien kamen zu einer anderen Bewertung. Sie hielten an ku.spo fest, weil Sie – das unterstellen wir Ihnen jetzt einfach – an dieses Projekt glauben. Ku.spo wird – daran wird die Vergabe an „eest!“ nichts ändern – in der Öffentlichkeit wie in der politischen Szene absolut mit ihrer Person verbunden. So gesehen könnte ku.spo 2010 zum Orakel ihrer politischen Zukunft werden. Oder sehen Sie das entspannter?
Grab: Die Tatsache, dass die Opposition und ein Teil der Medien eine andere Bewertung machten, ist kein Beweis. Ich habe faktisch aufgeschlüsselt, warum ku.spo 2009 ein Erfolg war. Auch Ihnen ist bekannt, dass die meisten Veranstaltungen ausverkauft oder sehr gut besucht waren. Es ist mir leider nicht gelungen, dass die Medien diesen Aspekt honoriert haben. Dass ich die Angelegenheit entspannt sehe, hängt mit zwei Faktoren zusammen. Einerseits wird in anderen Städten die Verbindung zwischen Kultur und Sport völlig selbstverständlich gelebt, nur in Augsburg gibt es eine solche Diskussion wie von Ihnen beschrieben. Mit der Zeit wird sich die parteipolitisch angeheizte Diskussion beruhigen. Zum Anderen war es nie von mir vorgesehen gewesen, dass dieses aus meiner Sicht selbstverständliche Projekt eine solche politische Dimension erhält und gar mit meiner Person in dieser Weise verbunden wird. Vielmehr handelt es sich um die Förderung von Sportvereinen und Kulturinstitutionen sowie um eine Kreativität auslösende Veranstaltungsreihe – eigentlich nicht der großen Rede wert. Im Übrigen habe ich die Verbindung zwischen Kultur und Sport nicht erfunden und dies auch nicht behauptet. Ich habe lediglich einer vielversprechenden Synergie mit vielen gesellschaftlichen Vorteilen einen Namen geben.
DAZ: Ist es nicht so, wie Willi Leichtle im Sportausschuss anmerkte, dass ku.spo als Veranstaltungsreihe für die Rechtfertigung des Doppelreferats stehe?
Grab: Nein. Warum soll in Augsburg etwas gerechtfertigt werden müssen, was in anderen Städten wie Hamburg oder Stuttgart völlig selbstverständlich und ohne jegliche Diskussion ist?
DAZ: Wir sehen ja ein, dass ein Sportreferat Sinn macht, aber jetzt mal ganz ehrlich und unter uns: Raubt Ihnen die Doppelbelastung durch beide Referate nicht die Kraft und das Timing für politische Positionierung und Präsenz? Anders gefragt: Wird man durch die Vielfalt der Problemfelder und durch die Terminanhäufung auf Dauer nicht zu matt, um sich für eine Sache mutig in den Wind zu stellen?
Grab: In anderen Städten gibt es sogar ein Dreifachreferat mit Kultur, Sport und Bildung. Wenn dies möglich ist, wird doch wohl die Zusammenlegung von zwei dieser Referate auch möglich sein. Für mich sehe ich das Doppelreferat nicht als Belastung an, sondern als Chance und Herausforderung. Es geht mir jedenfalls sehr gut dabei. Und habe ich mich etwa nicht immer wieder mutig in den Wind gestellt? In sehr argen Gegenwind gar? Ich denke nur an die Neukonzeption des Brecht-Festivals, des Friedensfestivals oder die Installation des Popkulturbeauftragten … Auch bei ku.spo behaupte ich, dass es – mit Ihren Worten – Wind gegeben hat. Ganz abgesehen von den Querelen um das WM-Programm oder den Angriffen beim Umbau des CFS.
DAZ: Uns hätte es zum Beispiel gefallen, wenn der Kulturreferent in der Schornsteindebatte auf den Tisch geschlagen und den Ensembleschutz am Glaspalast vor wirtschaftliche Erwägungen gestellt hätte. Kein Thema für den Kulturreferenten, oder haben Sie keine andere Prioritätensetzung als der Liegenschaftsausschuss?
Grab: Es gibt für mich derzeit wahrlich wichtigere Themen wie die Sanierung des Theaters oder den Umzug des Stadtarchivs. Es kann nicht meine Aufgabe sein, sich referatsfremden Themen auch noch anzunehmen. Mit Ihrer Argumentation könnte ich ebenso die Themen Boulevard oder Mobilitätsdrehscheibe an sich reißen. Alles hat irgendwie auch mit Ortsbildschutz-Themen zu tun. Wir sollten also die Kirche im Dorf lassen und die Zuständigkeiten wahren. Im Übrigen kann auf dem AKS-Gelände nicht mehr vom Ensemble-Schutz gesprochen werden, da das Ensemble inzwischen zerstört worden ist. So gesehen wird auch noch falsch argumentiert.
DAZ: Herr Grab, vielen Dank für das Gespräch.
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Das Interview wurde per Mailaustausch geführt.
Fragen: Siegfried Zagler.