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Donnerstag, 01.05.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Grüne: „Bürgerbegehren für Tunnel gefährdet Umbau des Hauptbahnhofs“

In einem Offenen Brief an den Ortsvorsitzenden Augsburg-Stadt des Handelsverbands Bayern, Erich Vorwohlt, gehen die Grünen davon aus, dass das aktuell laufende Bürgerbegehren für einen Tunnel am Königsplatz den Kö-Umbau verzögere und somit der Umbau des Hauptbahnhofes „höchst gefährdet“ sei.

Das Bürgerbegehren wird aus Sicht der Grünen von Kräften unterstützt, „die nicht an einer Verbesserung der Planungen, sondern an deren Verhinderung interessiert sind“. Gemeint ist damit „unter anderen“ die Initiative „Neue Mitte Augsburg“ unter der Federführung von Rolf von Hohenhau. Eine Gruppierung, die sich für die Grünen deshalb als Verhinderer an der von der CSU-Regierung vorgeschlagenen Planung verdächtig macht, weil sie sich erst in letzter Minute zu Wort meldet. „Warum haben sie ihren politischen Einfluss nicht rechtzeitig geltend gemacht?“, fragen die Grünen rhetorisch in ihrem von Reiner Erben, Christine Kamm und Claudia Roth unterzeichneten Offenen Brief an den Ortsvorsitzenden des Augsburger Handelsverbands. Grund des Schreibens ist der Umstand, dass Augsburger Einzelhändler die Unterschriftenkampagne für ein Bürgerbegehren zum Bau eines Tunnels am Königsplatz unterstützen und einige Einzelhändler für dieses Bürgerbegehren Unterschriften sammeln.

1000 Augsburger haben bereits unterzeichnet

Der Einzelhandel würde damit dazu beitragen, dass der Kö-Umbau weiter verzögert werde, was zur Folge habe, dass der Umbau des Hauptbahnhofes höchst gefährdet sei. Da die staatlichen Zuschüsse für den dringend notwendigen Umbau des Hauptbahnhofs nur noch für eine begrenzte Zeit (Ende 2018) zur Verfügung stünden, müsse jetzt eine schnelle Entscheidung über den Umbau des Kö fallen. Die Grünen Parlamentarier appellieren aus diesen Überlegungen heraus, an den Einzelhandel das Bürgerbegehren für einen Tunnel am Kö nicht zu unterstützen. Gottfried E. Schröder, einer der Initiatoren des „Tunnelbegehrens“, wird wohl die Sorge der Grünen um die staatlichen Zuschüsse nicht den Schlaf rauben. Gestern Nachmittag meldete er der DAZ auf Nachfrage – nach weniger als einer Woche Sammeln – zirka 1000 Unterschriften.