FIFA-Ausschuss: „Augsburg ist auf einem guten Weg“
In der gestrigen Sitzung des städtischen FIFA-Ausschusses Frauen-WM 2011 war im Augsburger Rathaus neben den beiden DFB-Botschafterinnen Sandra Minnert und Britta Carlson mit Dr. Rainer Koch ein bedeutsamer Sportfunktionär zu Gast.

„Bevor wir mit dem Plakatieren begannen, waren bereits 17.000 Tickets weg“
Wie professionell und intensiv die Werbung des DFB für das Frauenländerspiel am 29. Oktober betrieben wurde, machte WM-Büro-Leiter Bernd Rotter in einem Nebensatz zur DAZ deutlich: „Noch bevor wir in der Stadt mit der Plakatierung begannen, waren bereits 17.000 Tickets weg.“ Das Länderspiel ist seit gestern ausverkauft. Von den 30.679 Karten seien 28.000 verkauft worden. Der Rest ging hauptsächlich an Marketingpartner und Sponsoren. Bernd Rotter ist nicht nur für das Rahmenprogramm der WM 2011 verantwortlich, sondern auch für das wesentlich weniger aufwändige Begleitprogramm der U20-WM, das sich hauptsächlich um das Stadion herum abspielt. „WM-Rotter“ berichtete kurz über die Aufgabenstellungen des vor vier Wochen eingerichteten WM-Büros in der Bahnhofstraße. Zusammen mit Michael Senft und Iris Steiner habe man in den letzten Wochen den Ablaufplan des DFB für das Länderspiel abgearbeitet. Für die Frauen-WM 2011 werde man mit der Kreierung des Rahmenprogramms auch versuchen, „Sponsoren an Land zu ziehen“. Welchen Stellenwert der Frauenfußball in Deutschland zwischenzeitlich habe, belegte Rainer Koch mit einer schlichten Zahl: „Fast ein Drittel der neu ausgestellten Spielerpässe sind für Frauen.“
„Ja, es hat sich gelohnt“
Martina Wild (Grüne) wollte wissen, wie hoch die Eintrittspreise für die beiden Frauenweltmeisterschaften in Augsburg sind. „Vor dieser Frage habe ich mich den ganzen Tag gefürchtet“, entgegnete Koch, der den entsprechenden Ordner nicht dabei hatte und die Zahlen nicht aus dem Kopf in die Öffentlichkeit streuen wollte, aber mit einem Vergleich die Preisgestaltung erahnen ließ: „Das teuerste Ticket bei der letzten Männer-WM kostete 650 Euro, bei der letzten Frauen-WM lag das teuerste Ticket bei 160 oder 180 Euro.“ Beim Rahmenprogramm befinde man sich aktuell in der Phase der Stoffsammlung, so Iris Steiner, die die Regio Tourismus GmbH und „eine Agentur“ als Mitgestalter nannte. Man wolle ein vielschichtiges Angebot zusammenstellen. Derzeit führe man Gespräche mit dem Augsburger Stadttheater, der CIA und dem Stadtjugendring. Ein Vorschlag, die „Künstlerresidenz“ – eingeladene Künstler aus den Teilnehmerländern sollen zusammen mit Augsburgern Künstler gestalterisch arbeiten – wurde konkret genannt, ein anderer, das „Motivationskonzept für Trainer und Mitglieder der Mannschaft“ wurde bereits sehr differenziert vorgestellt. Kultur- und Sportreferent Peter Grab erinnerte in seiner Eingangsrede daran, dass es im Stadtrat, als über die Augsburger Bewerbung debattiert wurde, auch sehr kritische Stimmen gegeben habe, „die das Ganze hinterfragten, aber heute können wir sagen: Ja es hat sich gelohnt.“