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Freitag, 07.11.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Digitale Premiere: Fahrzeugschein jetzt als App

Die Bundesregierung hat den Fahrzeug­schein digitali­siert. Mit der neuen i-Kfz-App können Auto­fahrer ihr Fahr­zeug­dokument ab sofort rechts­gültig auf dem Smart­phone mit­führen.

Von Bruno Stubenrauch

Der digitale Fahrzeugschein kann bei Polizei­kontrollen und Werk­statt­besuchen vorgezeigt werden. Fährt eine andere Person das Fahrzeug, lässt sich der Fahr­zeug­schein befristet oder auch unbefristet digital auf deren Smartphone teilen.

Die DAZ hat die kostenlose App für Android installiert und getestet. Sie funktio­niert auch mit in Augsburg zuge­lassenen Fahr­zeugen. Zur Ein­richtung ist nur ein Personal­ausweis mit akti­vierter Online-Funktion und das Kfz-Kenn­zeichen erforder­lich. Die Papier­version des Fahr­zeug­scheins braucht man nicht. Ein Hilfe­assistent führt bequem durch die Erfassung.

Sämtliche Daten des Scheins werden von der Zulassungs­stelle herunter­geladen. Wer allerdings in der App die gewohnte Papieroptik erwartet, wird enttäuscht sein: Es sind zwar alle Daten wie Kraftstoff, Hersteller, Farbe, Gewicht oder Maße da. Sie lassen sich aber nicht im Überblick anzeigen, sondern nur einzeln über den ent­spre­chen­den Button.

Hinterlegung auf zwei Geräten nur mit Ein­schränkungen

Die App erlaubt es ohne Probleme, mehrere Fahr­zeug­scheine zu speichern. Tückisch wird es jedoch, wenn derselbe Schein auf mehreren Smart­phones hinterlegt werden soll: Zwar lässt sich die Erfassung zunächst wie gewohnt durchführen – doch anschlie­ßend erscheint auf dem ersten Gerät die Meldung, dass der Fahr­zeug­schein ungültig ist. Er ist dann nur noch auf dem zweiten Smart­phone verfügbar.

Abhilfe schafft die Teilen-Funktion. Aber auch hier muss man aufpassen: Auf dem teilenden Gerät klickt man sich durch, bis ein QR-Code erscheint; so weit so gut. Beim emp­fangen­den Gerät sollte man aber jetzt nicht die Funktion „Dokument hinzu­fügen“ wählen, sondern den Button mit dem QR-Code-Symbol benutzen. Über „Dokument hinzu­fügen“ lässt sich ein geteilter Schein zwar auch erfassen, aber nur, wenn man angibt, nicht der Fahr­zeug­eigen­tümer zu sein. Mit dem Scanbutton funktio­niert die Erfassung hingegen problemlos.

In einem Jahr wird auch der Führer­schein digital

Die Hierarchie der Smartphones ist ähnlich geregelt wie beim Messenger WhatsApp. Das Original des Scheins befindet sich nur auf dem ersten Gerät. Smartphones mit der geteilten Version sind quasi „verknüpfte Geräte“. Geteilte Scheine lassen sich vom ersten Gerät aus löschen.

Im Ausland gilt der digitale Fahrzeugschein vorerst nicht, dort bleibt das Papierdokument Pflicht. Indes arbeitet die Bundesregierung bereits am nächsten Schritt: dem digitalen Führerschein. Dieser soll bis Ende 2026 kommen und dann in derselben App verfügbar sein.


Download der App i-Kfz: