Theaterviertel Jetzt e.V. schließt für sich das Kapitel Soziale Medien
Nach der letzten Theaterquartierskonferenz am 13. November 2025 hatte sich der Streit um die Sanierung des Augsburger Staatstheaters deutlich zugespitzt. Im Fokus: Aussagen von Richard Goerlich, Vorsitzender des Vereins „Theaterviertel Jetzt!“, die eine Welle an Kritik in sozialen Medien auslösten. Jetzt zieht der Verein die Notbremse.
Von Bruno Stubenrauch

Öffentlich eskalierte die Situation am 20. November, als Theaterintendant André Bücker – Mitgründer des Vereins – den Kritikern der Theatersanierung in einem viel beachteten Facebook-Post Populismus, Schamlosigkeit und eine schädliche „Kriegsführung“ gegen das Theater und die städtische Kultur vorwarf. Als Konsequenz trat er aus dem Verein aus und stellte die Teilnahme des Staatstheaters am kommenden Theaterviertelfest infrage.
Nutzen des Vereins hinterfragt
Kurz darauf schalteten sich auch FDP und Pro Augsburg in die Debatte ein. Sie stellten öffentlich den Nutzen des Vereins infrage: Es gebe überhaupt kein „Theaterviertel“, und ein einmal jährlich stattfindendes „Theaterviertelfest“ sei kein echter Beitrag zur Quartiersentwicklung.
Vor diesem Hintergrund veröffentlichte der Theaterviertel Jetzt e.V. am Montag, 24. November eine Stellungnahme auf Instagram und Facebook. Darin weist der Verein entschieden zurück, Teil einer Anti-Sanierungs-Kampagne zu sein, und bekräftigt seine grundsätzliche Unterstützung der Sanierung – allerdings nur als stadtentwicklerisches Zukunftsprojekt.
Die Kernaussagen:
- Unterstützung der Sanierung im Sinne des Vereinsmanifests von 2022.
- Forderung nach einer offenen Fehlerkultur, um verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen.
- Zustimmung zur neuen Fassade des „Kleinen Hauses“, aber Ablehnung des Betriebsgebäudes; verlangt wird eine hochwertigere architektonische Lösung.
- Kritik an fehlenden konkreten Konzepten für das Quartier; die hohen Kosten seien nur tragbar, wenn ein Mehrwert für die gesamte Stadtgesellschaft entsteht.
Ende der Social-Media-Debatte
Mit der Veröffentlichung seiner Stellungnahme kündigte der Theaterviertel Jetzt e.V. an, sich nicht weiter an den Diskussionen in den sozialen Medien zu beteiligen. Der Verein bedankte sich bei der Augsburger Medienlandschaft und hofft jetzt auf eine sachliche Wiedergabe und Einordnung der Debatte.