Nachdem der Betreute Treff Oberhausen/Dinglerstraße an der CSU-Fraktion gescheitert war, zieht das Projekt nun in die Branderstraße 60 – trotz Bedenken der Anwohner.
Oberhauser Bahnhof - Im Vordergrund die ehem. Apotheke, wo der Süchtigen-Treff verortet wird
Die Stadt Augsburg unterzeichnet in wenigen Tagen den Mietvertrag, der ab 1. Februar 2018 zunächst über einen Zeitraum von zwei Jahren läuft. Nach einigen kleineren Umbaumaßnahmen in den Räumen einer ehemaligen Apotheke wird das Projekt zeitnah umgesetzt. Zusätzlich wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, das die Gesamtsituation auf dem Helmut-Haller-Platz deutlich verbessern soll. Die Anwohner wurden bereits im Januar über alle Vorhaben informiert. Bereits im Dezember hatte der Stadtrat der Verwaltung grünes Licht für das weitere Vorgehen gegeben. „Das Projekt geht damit nun in den Vollzug“, so Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl nach einem Bericht in der gestrigen Stadtratssitzung. Im Städtischen Haushalt für 2018 ist der Betreute Treff Oberhausen mit 200.000 Euro veranschlagt.
„Der Standort wurde von der Verwaltung technisch sowie von der Drogenhilfe Schwaben und dem Katholischen Verband für Soziale Dienste e.V. (SKM) Augsburg fachlich geprüft und für geeignet befunden. Auch die Bedenken der Anwohner konnten zum großen Teil ausgeräumt werden, vor allem in der sehr sachlichen Diskussion beim gut besuchten Informationsabend am 19. Januar“, so Ordnungsreferent Dirk Wurm in einer städtischen Pressemitteilung.
Eine Reihe von Maßnahmen sollen auf “eine gute Nachbarschaft im Umfeld des Betreuten Treffs” hinarbeiten. So wird neben der Polizei auch der städtische Ordnungsdienst mit einer vierköpfigen Einheit auf dem Helmut-Haller-Platz präsent sein. Straßensozialarbeiter vermitteln und es sind Runde Tische mit der Nachbarschaft geplant. Dazu wird es eine „Betreuter Treff Oberhausen“-Hotline geben, an die sich Bürgerinnen und Bürger mit Anregungen, Wünschen und Beschwerden richten können. „Der Betreute Treff in der Branderstraße ist zunächst als zweijähriges Pilotprojekt angelegt. Es geht uns um eine grundsätzliche Verbesserung auf dem Platz und in seinem Umfeld – nicht um eine Verschlechterung“, so Ordnungsreferent Dirk Wurm weiter. Da es sich um ein quartiersbezogenes Angebot handle, sei keine Sogwirkung auf Süchtige aus anderen Stadtteilen zu erwarten.
Neben dem Betreuten Treff sind weitere Verbesserungsmaßnahmen am Bahnhofsvorplatz Oberhausen geplant. Das Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn die Böschung zum Bahndamm auslichten. Im Bereich des ehemaligen Spielplatzes und auf den angrenzenden Grün- und Rasenflächen werden regelmäßige Pflegemaßnahmen durchgeführt. Der ehemalige Spielplatz selbst wird neu aufgekiest, die Einbauten in der Fläche werden entfernt, die Sitzbänke werden erneuert. Auf dem Vorplatz selbst werden die alten Pflanztröge durch neue Hochbeete ersetzt. „Außerdem kümmert sich der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb verstärkt um die Sauberhaltung des Platzes – damit werden wir die Aufenthaltsqualität auf dem Platz weiter erhöhen“, so Umweltreferent Reiner Erben.
Die Augsburger Panther haben nach dem großen Heimsieg gegen München einen herben Dämpfer im Kampf um die Playoffs hinnehmen müssen. Bei den Schwenninger Wild Wings unterlag der AEV mit 1:3. Das einzige Tor für die Panther erzielte Drew LeBlanc kurz vor Schluss (60.). Die Treffer für Schwenningen markierten Damien Fleury (1.), Stefano Giliati (38.) und Markus Poukkula (51.).
Team
GP
Spiele
PTS
Punkte
DIFF
Tordifferenz
W
Siege
OTW
Siege Verlängerung
SOW
Siege Penaltyschießen
L
Niederlagen
OTL
Niederlagen Verlängerung
SOL
Niederlagen Penaltyschießen
01
EHC Red Bull MünchenRBM
52
107
183-128
30
4
2
11
4
1
02
Eisbären BerlinEBB
52
101
169-131
29
2
2
13
1
5
03
Thomas Sabo Ice TigersNIT
52
100
152-126
25
5
5
12
3
2
04
ERC IngolstadtING
52
79
147-137
20
4
2
19
4
3
05
Adler MannheimMAN
52
78
151-149
21
1
5
22
2
1
06
Kölner HaieKEC
52
77
148-142
21
5
0
22
1
3
07
Grizzlys WolfsburgWOB
52
76
153-146
19
3
3
20
5
2
08
Iserlohn RoostersIEC
52
76
138-154
21
3
3
24
1
0
09
Pinguins BremerhavenBHV
52
75
146-163
21
4
0
23
2
2
10
Schwenninger Wild WingsSWW
52
74
123-130
19
5
2
23
2
1
11
Düsseldorfer EGDEG
52
68
133-154
17
2
2
22
7
2
12
Augsburger PantherAEV
52
65
151-158
17
2
2
25
1
5
13
Straubing TigersSTR
52
61
137-177
17
0
2
27
2
4
14
Krefeld PinguineKEV
52
55
141-177
11
2
4
25
7
3
Bei den Panthern feierte Jordan Samuels-Thomas sein Debüt an der Seite von Hans Detsch und Aleksander Polaczek und deutete seine Klasse durchaus an. Der Neuzugang rückte für Simon Sezemsky ins Team, musste aber früh den ersten Gegentreffer von der Bank aus verfolgen. Es war noch nicht einmal eine Minute gespielt, als Fleury zum 1:0 abstaubte. Zuvor hatte Olivier Roy gegen Dominik Bittner pariert (1.). Und die Wild Wings blieben am Drücker und dominierten die Anfangsphase. Gabe Guentzel rettete in der dritten Spielminute auf der Linie beim Schuss von Istvan Bartalis. Die Panther fanden in den ersten zehn Minuten offensiv im Grunde nicht statt – die erste Chance hatte Polaczek, der aber über das Tor von Dustin Strahlmeier schoss (11.). Zudem hatte Arvids Rekis kurz vor der ersten Pause eine gute Gelegenheit (19.), aber trotz der Leistungssteigerung war die Führung der Wild Wings nach 20 Minuten verdient.
Giliati erhöht
Im zweiten Drittel hatte Poukkula kurz nach Wiederbeginn das 2:0 auf dem Schläger, aber Roy parierte stark (22.). Der AEV wurde dennoch von Minute zu Minute stärker und war das optisch überlegene Team. Chancen gab es auch, aber Thomas Holzmann (23.), Guentzel in Überzahl (25.) oder Samuels-Thomas (32.) konnten diese nicht nutzen. Effizienter präsentierten sich die Hausherren, bei denen Giliati bei einem Konter äußerst sehenswert auf 2:0 erhöhte (38.). Der AEV war um eine schnelle Antwort bemüht, aber die bisher beste Chance des Spiels ließ Scott Valentine elf Sekunden vor der zweiten Pause ungenutzt (40.).
Poukkula macht alles klar
Im Schlussdrittel erhöhte die Truppe von Mike Stewart weiter das Risiko und bestimmte nun eindeutig das Geschehen. Schwenningen stand aber stark in der Defensive und so wurde es fast nur aus der Distanz gefährlich. Die Wild Wings verlagerten sich auf Konter und nutzten einen solchen zur Entscheidung, als Poukkula Roy mit einer starken Bewegung keine Chance ließ (52.).
Die Panther kämpften zwar weiter, aber das Ehrentor von LeBlanc kam zu spät (60.). Für den AEV geht es nun am Sonntag zu Hause um 16:30 Uhr gegen die Straubing Tigers weiter.
Der FC Augsburg verkleinert weiter seinen Kader und gibt Mittelfeldspieler Moritz Leitner bis zum Sommer an den englischen Zweitligisten Norwich City ab – auf Leihbasis.
Wie der FCA bekannt gab, soll der 25-Jährige in der englischen zweiten Liga Spielpraxis sammeln. Über die Wechselmodalitäten vereinbarten die Vereine Stillschweigen. Leitner war im Januar 2017 von Lazio Rom nach Augsburg gewechselt und kam beim FCA nicht zum Zug. Georg Teigl, Tim Rieder, Konstantinos Stafylidis, Erik Thommy und Jan-Ingwer Callsen-Bracker wurden bereits durch Leihe oder Verkauf vom FCA abgegeben.
“In England bei Norwich City kann ich mit Sicherheit etwas lernen, was mir bei meiner Rückkehr in die Bundesliga nützlich sein wird. Jedes Spiel dort wird mir gut tun und diese Lösung ist aktuell für alle Beteiligten eine sehr smarte”, so Moritz Leitner.
Der Skandal um die neuen AVV-Tarife kehrte am morgigen Mittwoch dorthin zurück, wo er nicht hätte herkommen dürfen: zum Augsburger Stadtrat. Zu Kurt Gribl, zur CSU und den Grünen und allen Stadträten, die dieses “große Werk” (Eva Weber) mitentwickelt und fälschlicherweise für gut befunden haben.
Kommentar von Siegfried Zagler
Am 1. Januar trat der “große Wurf” (Claudia Haselmeier/stellvertr. CSU-Fraktionsvorsitzende) in Kraft und keine drei Wochen später stehen die Verkehrssparte der Stadtwerke, die Stadtregierung und die Stadt Augsburg vor einem Trümmerhaufen, der sich durch Kurt Gribls florierenden “Oberbürgermeister-Reparaturbetrieb” nicht mehr wegräumen lässt.
Wie es soweit kommen konnte, dass sich der Augsburger Stadtrat dergestalt weit von der Lebenswirklichkeit seiner Bürger entfernt, die er vertreten soll, ist eine Frage, deren Antwort in Augsburg als ein Strukturproblem namens “Regierungsbündnis” zu begreifen ist. Das Scheitern der AVV-Tarifreform trägt die gleiche Handschrift wie das Scheitern der Fusion, trägt die gleiche Handschrift wie die falsche Herangehensweise bei der Standortsuche nach einer Anlaufstelle für Suchtkranke und es trägt die gleiche Handschrift wie das zu erwartende Scheitern bei der Theatersanierung: Es fehlt an inhaltlicher Kompetenz, an einer ausgearbeiteten Fortschrittsvision und an einem erkennbaren politischen Konzept.
Zwei lange Jahre hat ein städtischer Arbeitskreis, in dem auch Augsburger Stadträte aus dem Regierungslager saßen, an dieser Reform gearbeitet, SWA-Geschäftsführer Walter Casazza hat für diese Reform mit Flyern und Informationsveranstaltungen bei den Fraktionen geworben, und er hat diese Tarifreform lang und breit dem Stadtrat vorgestellt und erläutert. Die Mitglieder der Kreisausschüsse aus den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen haben nach mehrstündigen Diskussionen dieser Reform zugestimmt, ebenso der Wirtschaftsausschuss der Stadt Augsburg und schließlich am 29. Juni 2017 der Augsburger Stadtrat mit den Stimmen der CSU, den Grünen und Pro Augsburgs.
Es gab im Vorfeld zur Beschlussfassung vernichtende Stellungnahmen von Alexander Süßmair (parteilos), Volker Schafitel (FW) und Margarete Heinrich (SPD) sowie ein Gegengutachten von Jörg Schiffler, der der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Augsburg (ANA) vorsitzt und sehr deutlich darauf hingewiesen hat, wogegen seit Wochen Kunden des Augsburger ÖPNV über die Leserbrief-Seite der Augsburger Allgemeine Sturm laufen. Die ANA-Kritik wurde an alle Stadträte und natürlich auch an OB Gribl und Walter Casazza verschickt – und von Casazza, Gribl und den Entscheidungsträgern der CSU und den Grünen mit breiter Brust ignoriert.
Die zuständige Referentin und Bürgermeisterin Eva Weber warnte in ihrer Eingangsrede am 29. Juni 2017 zur Beschlussfassung des Stadtrates die Opposition sogar explizit davor, einzelne Punkte aus der Tarifreform herauszunehmen und zu erklären, dass sie schlecht seien, da das System als Ganzes funktionieren müsse, da vier Aufgabenträger involviert seien, die weitere Verkehrsunternehmen hätten, die mitreden dürfen, vor allem die Bahnen.
Und nun das: Kaum tritt die Tarifreform in Kraft, soll sie überholt und verbessert werden. Nach gefühlt Hunderten von Leserbrief-Verrissen und einer Online-Abstimmung der Augsburger Allgemeinen, in der 76 Prozent der Teilnehmer angeben, durch die Tarifreform benachteiligt zu werden, nach einem öffentlichen und gewaltigen Sturm der Empörung räumte Augsburgs Oberbürgermeister auf dem Neujahrempfang der CSU am 13. Januar 2018 ein, dass man “noch mal genauer hinschauen muss”. Das kam für swa-Geschäftsführer Walter Casazza und für die zuständige Referentin Eva Weber wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
“Noch mal genauer hinschauen” bedeutet ein Eingeständnis eines schweren Versagens, das nicht nur die Disfunktionalität der Augsburger Stadtregierung und ihrer Gremien unter Beweis stellt, sondern auch Eva Weber in eine schwere Bredouille bringt, weil sie formal die vielgeschmähte AVV-Tarifreform politisch zu verantworten hat. Und natürlich bringt dieses Eingeständnis auch OB Kurt Gribl selbst in Schwierigkeiten, weil es für einen Oberbürgermeister, der dem Aufsichtsrat der Stadtwerke vorsitzt, immer fatal ist, wenn sich die Bürger von der Augsburger Politik und den Stadtwerken veräppelt fühlen.
“Noch mal genauer hinschauen” bedeutet, dass Kurt Gribl, Eva Weber und Co. viel zu fahrlässig ein Werk forciert und bewertet haben, das die gigantischen baulichen Unternehmungen (“Mobilitätsdrehscheibe”) der vergangenen Jahre in ein merkwürdiges Licht stellt: Über 400 Millionen Euro Steuergelder werden am Ende des Tages verbaut sein, um den Augsburger ÖPNV näher an die Schiene zu bringen und ihn somit insgesamt zu einem großen verkehrlichen und städtebaulichen Fortschrittskonstrukt zu definieren. Ein Fortschrittskonstrukt, das nun von einem ungerechten wie kleinteiligen Ticketing ad absurdum geführt wird. Nach Kurt Gribl hat auch ein anderer großer Befürworter in den Reparaturmodus umgeschaltet: Die CSU will die AVV-Reform bereits nach einem halben Jahr evaluieren lassen.
Die AVV-Tarifreform ist eine Reform, die weit an der Lebenswirklichkeit einer fortschrittlichen Stadtgesellschaft vorbei geplant ist. Ist eine Reform, die Spontannutzer finanziell bestraft und Bürger zu Abonnenten erziehen will. Ist eine Reform, die von dem überwiegenden Teil der Augsburger ÖPNV-Nutzer als “Abzocke” empfunden wird und ist eine Reform, die zurecht als “ungerecht” bezeichnet wird, weil es in den Umlandgemeinden wie Gersthofen, Stadtbergen und Neusäß die umstrittene Zonenzusammenlegung nicht gibt, und somit auch keine Verteuerungsquoten von 100 Prozent hingenommen werden müssen. Ist eine Reform, die Senioren und finanziell schwächer gestellte Bürger diskriminiert. Die Leistungen, die das Augsburger Bus-und Straßenbahnnetz anzubieten hat, wurden bereits vor der Reform von den meisten Nutzern als zu teuer empfunden.
Dass die Augsburger Stadtregierung für all diese Defizite auf beiden Augen blind war und ist, ist ein Zeugnis der Unfähigkeit, wofür man in einer funktionalen politischen Kultur mit Rücktrittsforderungen konfrontiert wird. In Augsburg aber darf sich die SPD als CSU-Partner und OB-Anhängsel bestenfalls still darüber freuen, dass die Augsburger Allgemeine groß darüber berichtete, dass sie gegen diese Reform gestimmt hat. Lautstark gepoltert wird bei der Augsburger SPD nur an der Basis.
Zum Lebensgefühl einer Stadtgesellschaft gehört Mobilitätsvielfalt, also die Wahlmöglichkeit und das Splitting zwischen Rad, PKW, Bahn oder ÖPNV. Der öffentliche Nahverkehr hat eine wichtige Funktion im komplexen Geflecht der urbanen Mobilität: Er soll Innenstädte vom PKW-Verkehr entlasten und somit die Städte attraktiver machen, für Lebensqualität sorgen, an Klimaschutzzielen mitwirken und Feinstaubbelastung und Lärmemissionen reduzieren. Aus diesem Grund ist der ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in den Städten eine große Vision für die Zukunft und ein Grund für Milliarden-Investitionen, weil die Fortführung der Städte nur über einen hochfunktionalen ÖPNV funktioniert.
“Wer derzeit mit einem Umweltabo Plus von Pfersee in die Innenstadt fährt, bezahlt 36,80 Euro. Nach der Reform werden es 44 Euro sein. Diese Preissteigerung von 19,57 Prozent ist durch nichts zu rechtfertigen. Da werden die Leute den Nahverkehr bleiben lassen”, so Stadtrat Christian Pettinger (ÖDP) am 29. Juni 2017 bei der Debatte im Augsburger Stadtrat. Es ist zu befürchten, dass das stimmt. Schlechtere Prognosen bezüglich einer städtischen Verkehrspolitik kann man derzeit in keiner anderen deutschen Großstadt erhalten.
Am gestrigen Mittwoch beschloss der Stadtrat, dass die Stadtwerke bereits im März belastbare Zahlen bezüglich der umstrittenen Ticketreform vorzulegen haben. Im April könnten dann frühstmöglich Korrekturen und Verbesserungen nachgereicht werden. Bevor es dazu kommt, sollen die Stadtwerke mindenstens einen Bürgertalk (wie bei der Theatersanierung) durchführen.
Kaum ist der Gleissalat überstanden, hagelt es Kritik wegen einer Tarifreform (c) DAZ
Darauf verständigte sich der Augsburger Stadtrat nach einer zweistündigen Aussprache, in der Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza Rede und Antwort stehen musste. In ihrer Eingangsrede versuchte die für die AVV-Tarifreform zuständige Referentin Eva Weber die inhaltliche Kritik an der Reform zu relativieren, indem sie die größte Schwäche in der Kommunikation erkannt haben will. Die Bürger seien nach Auffassung von Eva Weber nicht richtig informiert worden. Dabei gehe es aber nicht nur um die Benennung der Nachteile, so Weber, sondern auch um die Informationsdefizite beim Hervorheben der Vorteile der AVV-Tarifreform. 200.000 Euro hat die Verkehrssparte der Stadtwerke für die Informationskampagne im Augsburger Stadtgebiet ausgegeben.
In der langen Aussprache wurden von verschiedenen Stadträten der Opposition und der SPD die vielfach monierten Schwachstellen der Reform aufgelistet, um sich am Ende mit Oberbürgermeister Kurt Gribl und der CSU darauf zu verständigen, dass konkrete Korrekturen erst vorgenommen werden sollen, wenn Ende März die ersten Zahlen vorliegen. “Keine Verbesserungsschnellschüsse, kein Aktionismus” lautete das Motto, sodass es nur einen Beschluss gab: Die Stadtwerke sollen im Stil der Bürgertalks zum Theater die Bürger in den zweiten Anlauf zur Tarifreform miteinbeziehen. Ausschlaggebend für die Wiederbefassung des Stadtrats mit der AVV-Tarifreform war eine große Beschwerdewelle in den Leserbriefspalten der Augsburger Allgemeinen.
Artikel vom
25.01.2018
| Autor: sz
Rubrik: Lokalpolitik, Verkehr