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Samstag, 20.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Augsburger Fliegerbombe erfolgreich entschärft

Die Augsburger Fliegerbombe ist seit 18.30 Uhr entschärft. Die Evakuierung von zirka 50.000 Menschen seit 19 Uhr beendet. Die Menschen kehren wieder in ihre Häuser zurück. Das Leben in der Augsburger Innenstadt nimmt wieder Fahrt auf.

Maximilianstraße, 10.35 Uhr: Eine menschenleere Prachtstraße. Augsburgs Innenstadt glich am 1.Weihnachtsfeierstadt fast 9 Stunden einer Geisterstadt.

Maximilianstraße, 10.35 Uhr: Eine menschenleere Prachtstraße. Augsburgs Innenstadt glich am 1.Weihnachtsfeierstadt fast 9 Stunden einer Geisterstadt (Foto: Andrea Huber)


Die am vergangenen Dienstag bei Bauarbeiten in der Jakoberwallstraße gefundene Fliegerbombe ist erfolgreich entschärft. Die Polizei konnte die gesamte Schutzzone seit 19 Uhr wieder freigeben. Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl dankte den 4000 Menschen, die am heutigen Weihnachtsfeiertag im Einsatz waren, aber auch den betroffenen Bürgern für ihre Mithilfe bei der Evakuierung sowie allen Augsburgern für ihre gegenseitige Unterstützung. „Diese hilfsbereite Grundhaltung der Augsburger in dieser besonderen Situation macht mich als Oberbürgermeister stolz. Ich danke auch den Medien für die Unterstützung bei der Information der Bevölkerung und den eingesetzten Kräften der Sicherheitsbehörden und Hilfsorganisationen.“

Diese stießen bei der Evakuierung auf große Akzeptanz. Die Räumung der Schutzzone erfolgte nach Angaben der Polizei friedlich, geordnet und im Zeitplan. Die meisten der 54.000 Augsburger sind wohl bei Freunden und Verwandten oder anderen gastfreundlichen Augsburgern untergekommen, die zu sich eingeladen hatten. „Dieser Verlauf zeigt uns, dass es eine gute Entscheidung war, den Entschärfungstermin auf den 1. Weihnachtsfeiertag zu legen“, so der OB Gribl. Das Angebot, sich während der Evakuierung in den von der Stadt bereitgestellten Notunterkünften aufzuhalten, nahmen  zirka 900 Menschen an.

Der öffentliche Nahverkehr fährt seit 19 Uhr mit Nachtbuslinien im 30-Minuten-Takt

Am Kesselmarkt gegen 10 Uhr (Foto: Volker Ullrich)

Am Kesselmarkt (Foto: Volker Ullrich)


Nach der erfolgreichen Entschärfung der Fliegerbombe in der Augsburger Innenstadt können die Bürger mit den Bussen der Stadtwerke Augsburg wieder kostenlos zurückfahren. Das kostenlose Fahrangebot gilt selbstverständlich auch für die mitgebrachten Haustiere. Dazu werden schnellstmöglich nach Freigabe der Schutzzone Busse auf den Strecken der Nachbuslinien 90 bis 94 im 30-Minuten-Takt verkehren. Die ersten Busse starten jeweils von den Endhaltestellen Richtung Königsplatz. Die halbstündigen Abfahrtszeiten an den jeweiligen Haltestellen sind dem Notfahrplan zu entnehmen. Informationen im Internet unter www.sw-augsburg.de. Die Abfahrtszeiten werden auch an den elektronischen Anzeigetafeln der Haltestellen angezeigt. Zusatzfahrten werden flexibel je nach Bedarf eingesetzt. Ab 1:00 Uhr gilt der reguläre Stundentakt der Nachtbuslinien. Wegen des notwendigen Vorlaufs ist die Aufnahme des regulären Linienverkehrs mit Straßenbahnen leider nicht möglich. Am 2. Weihnachtsfeiertag, Montag, den 26. Dezember, gilt wieder der reguläre Feiertags-Fahrplan.

Rücktransport durch Hilfsorganisationen

Die Hilfsorganisationen haben sich auch auf den Rücktransport der Patienten und hilfsbedürftigen Anwohner vorbereitet. Wer am 25. Dezember abgeholt wurde, wird nach aktuellem Stand nach der Entschärfung wieder in seine Wohnung oder in das Altenheim gebracht werden. Eine Anmeldung bei der Integrierten Leitstelle ist nicht notwendig. Die vorab evakuierten Patienten sollen ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag zurückverlegt werden. Auch hierzu führt die Integrierte Leitstelle eine Übersicht. Zwei zusätzliche Transportkontingente mit 45 Krankentransport- und Rettungswagen wurden dementsprechend überregional angefordert. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen sowie private Rettungsdienste werden ihre Kapazitäten aufstocken. Bis 14.38 Uhr waren alleine am 1. Weihnachtsfeiertag 560 Patienten und hilfsbedürftige Menschen mit Krankentransport- und Rettungswagen außerhalb der Schutzzone in entsprechenden Unterkünften untergebracht worden. Weitere 300 Patienten waren bereits am Heiligen Abend aus Altenheimen und der Klinik Vincentinum abgeholt worden.