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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Grüne üben Kritik an „Sommernächten“

Die Fraktion der Augsburger Grünen erkennt an dem neuen Stadtfestformat eine „Weiterentwicklung des ehemaligen Maxstraßenfestes“, aber eben in der Maxstraße eine Stagnation. In ihrer heutigen Stellungnahme erhärten sie die Kritik des FW-Stadtrates Volker Schafitel, der das Treiben auf der Maxstraße als „Sauf- und Fressfest“ bezeichnete.

Partydekoration auf dem-Rathausplatz

All night long: Fressen und saufen auf dem-Rathausplatz


Die Grüne Stadtratsfraktion zeigt sich „erfreut“, dass nach ihrer langjährigen Kritik an den Maxfesten bei den Augsburger Sommernächten auch Verbesserungen in Richtung eines echten Stadtfestes aufgenommen wurden. „Es gab sehr schöne Ecken bei den Sommernächten, an denen man sich gerne aufhalten wollte wie z.B. in der kurzen Maxstraße, auf dem Rathausplatz, beim Fuggerdenkmal, im Stadtmarkt, im Garten des Schaezlerpalais oder vor St. Ulrich. Überall, wo Kunst und Kultur zu sehen und zu hören waren und eben nicht nur Speisen und Getränke angeboten wurden, war das Flair eines echten Stadtfestes zu spüren“, so Pia Haertinger, Mitglied im Allgemeinen Ausschuss. Die Grüne Fraktion halte die Augsburger Sommernächte insgesamt für eine positive Weiterentwicklung des ehemaligen Maxstraßenfestes. Es sei richtig gewesen, die Veranstaltungsorte in der gesamten Innenstadt zu verteilen und das auf die Maxstrasse konzentrierte Fest damit zu entzerren sowie vor allem ein qualitativ hochwertigeres Programm für einzelne Festzonen aufzustellen.

Für die Grüne Fraktion war in der Maxstraße der Fokus zu stark auf Konsum von Essen und (alkoholischen) Getränken gelegt. Stephanie Schuhknecht, stellv. Fraktionsvorsitzende gab zu bedenken, das „gerade in der Maximilianstraße, zwischen Moritzplatz und Ulrichsplatz, der Unterschied zu den alten Maxfesten letztlich kaum erkennbar war – außer dass die Stände weiter auseinander standen.“ Durch die laute Diskomusik aus verschiedenen Ecken habe dieser Abschnitt eher an eine Großraumdisko erinnert – inklusive der betrunkenen Gäste als an ein Stadtfest. Nach Auffassung der Grünen braucht die Maxstraße eine Festkonzeption jenseits von Fress- und Alkoholexzessen. „Außerdem war die Standgestaltung weder dezent noch einheitlich, so wie es ursprünglich angedacht war. Auch hier sehen wir Verbesserungspotential.“ So die Grüne Stadtratsfraktion, die auch Defizite in Sachen Familienfreundlichkeit anführte: „Insgesamt war es kein familienfreundliches Fest, bei dem man seine Kinder mitnehmen möchte.“ Auch das Angebot für Jugendliche und ältere Menschen sei ausbaufähig, damit die Sommernächte ein Fest für alle Augsburgerinnen und Augsburger werden können. „Angebote für Kinder gab es zwar diesmal in kleinem Umfang am Moritzplatz und im Garten des Schaezlerpalais, Um auch ruhigere Festzonen zu erreichen, sollte für eine Neuauflage aus unserer Sicht auf jeden Fall die Erschließung der Altstadt (Elias-Holl-Platz, Holbeinplatz) angedacht werden“, so Pia Haertinger.