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Donnerstag, 18.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Stadtrat: Ergebnisse des Bürger­beteiligungs­prozesses werden vorgestellt

Er wurde von über 55 Augsburger Bürgern mit einem Offenen Brief an OB Gribl gefordert und von einer Initiative abgelehnt, die sich „theatermodern“ nennt – ebenfalls mittels eines Offenen Briefes an Kurt Gribl. Die Rede ist von einem sechs Monate dauernden Bürger­beteiligungs­prozess bezüglich der Theatersanierung, der im April zu Ende ging und nun als „Ergebnisdokument“ vorliegt.

Von Siegfried Zagler

32 Seiten umfasst der Bericht zum “Bürger­beteiligungs­prozess zur Zukunft der Theater­landschaft Augsburg”, dessen Dokumentation am kommenden Donnerstag im Stadtrat von Kulturreferent Thomas Weitzel vorgestellt wird.

Wohin soll die Reise gehen?

Raumschiff Stadttheater: Wohin soll die Reise gehen? (Foto: Stadt Augsburg)


Neben einer Bestandsaufnahme der Augsburger Theater­landschaft wurde eine Stärke/Schwächen- und Chancen-Risiken-Analyse (SWOT) erstellt. Angereichert wurde diese Analyse durch die Ergebnisse aus den öffentlichen Workshops, aus den Fokusgruppenworkshops sowie aus 20 Experteninterviews, die in Runden Tischen mit den befragten Experten kritisch diskutiert und kommentiert wurden. Alle Prozessbausteine sind dokumentiert und werden bis zum 2. Juni auf der Homepage der Stadt Augsburg aufgeführt. Dort können alle Protokolle, Analysen und Dokumente nachgelesen werden. (Direkt kommt man auf diese Website, wenn man das städtische Banner rechts außen auf der DAZ anklickt.).

Aus diesem Prozess leiten die Moderatoren überraschende „Handlungs­empfehlungen“ ab. Eine davon liest sich folgendermaßen: „Statt für eine Sanierung des Theaters wird für einen Umbau des Theaters in ganzheitlicher Hinsicht plädiert. (…). Konkret bedeutet dies, dass der umgebaute Baukörper mehr flexible Strukturen aufweisen sollte, die mehr Kooperationen mit der freien Szene ermöglichen und zu einer angemessenen Mischung aus klassischen und zeitgenössisch-internationalen Konzepten führen.“ Als wichtigen Schritt in diese Richtung wird eine spartenübergreifende Nutzung, des Theatergebäudes vorgeschlagen, also eine Struktur, die zur Vernetzung ganz unterschiedlicher Gewerke, Wirtschaftszweige, Institutionen und Akteure der Stadt führt. „So könnte z.B. das Theater als Ressourcenzentrum für vielfältige Kultur­produktionen mittels des Fundus, der genutzten Bühnenbilder oder der Werkstätten genutzt werden.(…). Auch könnte die städtebauliche Einbindung des Theater Augsburg dazu verhelfen, es als aufgestelltes Kulturzentrum wahrzunehmen.“

Zur Debatte stehen am  Donnerstag unter anderen Vorschlägen auch das Vorhaben der Stadt, eine befristete “Projektassistenzstelle” zu schaffen.