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Donnerstag, 25.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Maut: Grüne befürchten Schleichverkehr durchs Stadtgebiet

Nachdem der Bundestag  die von Bundesminister Alexander Dobrindt vorgelegten Gesetzentwürfe zur Ausweitung der Nutzerfinanzierung beschlossen hat und das Bundesparlament  am Freitag den Weg für die Einführung einer “Infrastrukturabgabe” freimachte und somit auch der der Ausweitung der Lkw-Maut zustimmte, machen sich die Augsburger Grünen bezüglich eines möglichen Schleichverkehrs durch das Stadtgebiet Sorgen.

Cemal Bozoglu

Cemal Bozoglu


Die Grüne Stadtratsfraktion befürchtet, dass durch die Ausweitung der Mautpflicht auf Bundesstraßen im Stadtgebiet neuer Schleichverkehr zur Mautvermeidung entsteht und Anwohner auf den Ausweichrouten stärker belastet werden. 1. Stellv. Fraktionsvorsitzender: „Dass nun weitere Streckenabschnitte der B17 und der B2 im Norden von Augsburg mautpflichtig werden, verstärkt den Anreiz der Maut zu entgehen und sich von Süden kommend eine mautfreie Strecke durch die Stadt zu suchen, um in Richtung München zu gelangen. Wir erwarten, dass dadurch der ohnehin schon starke Schwerlastverkehr auf der alten B17 und der Friedberger Straße weiter zunehmen wird. Gerade die südlichen und östlichen Stadtteile von Augsburg werden darunter zu leiden haben“so der Grüne Stadtrat Christian Moravcik,

Die Stadtratsfraktion hat daher eine Anfrage gestellt und möchte von der Stadt wissen, mit welchem Mautvermeidungsverkehr sie rechnet, welche Straßen betroffen sein könnten und wie man die Anwohner vor weiteren Immissionen schützen kann.  „Neben den neuen mautpflichtigen Abschnitten wird auch der Kreis der mautpflichten Fahrzeuge vergrößert. LKWs müssen nun bereits ab 7,5t Maut bezahlen. Es wird also nicht nur insgesamt attraktiver die Maut zu vermeiden, es sind auch noch deutlich mehr Fahrzeuge, die das potentiell tun werden“, so Cemal Bozoglu, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion.

Die Grüne Fraktion möchte daher Maßnahmen zum Schutz der Anwohner in den betroffenen Wohngebieten ergreifen.  „Lärm und Abgase lassen sich durch Fahrverbote, aber auch durch Temporeduzierungen verringern. Auf der alten B17 sollte daher über ein LKW-Durchfahrverbot mit Ausnahme von anliegenden Firmen nachgedacht werden, damit der Gütertransport dort bleibt wo er hingehört, nämlich auf der B17 neu“, so Christian Moravcik.