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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Attac: „Keine Fusion der Stadtwerke mit der Thüga AG“

Die globalisierungskritische Organisation Attac-Augsburg spricht sich gegen die geplante Fusion der Stadtwerke mit erdgas schwaben aus.

Der Thüga AG gehören 64,9 Prozent von erdgas schwaben. Attac Augsburg wendet sich entschieden gegen eine Fusion der Stadtwerke Augsburg mit der Thüga AG, wie es eine in Auftrag gegebene „Machbarkeitsstudie“ als profitabelste Möglichkeit vorschlägt. „Eine Beteiligung der Thüga AG, eines großen Players am Energiemarkt, würde den Charakter der Stadtwerke vollständig verändern und diese dem Einfluss der Stadt und seiner Bürger entziehen“, so Attac. – Es sei übliche Praxis der Thüga AG, sich in Stadtwerken mindestens mit einer Sperrminorität von 25,1% einzukaufen. Damit sei bei Kapitalgesellschaften der notwendige strategische Einfluss gesichert, der keinerlei Energiepolitik gegen die Interessen des Energiekonzerns möglich machen würde, so Attac Augsburg.

Immer wieder werde die Behauptung ins Feld geführt, dass es sich bei der Thüga AG selbst um ein „kommunales Unternehmen“ handeln würde. Dies sei irreführend. Zwar seien die bisherigen Anteilseigner tatsächlich mehrere Stadtwerke. Diese seien aber schon längst selbst Kapitalgesellschaften. Darüber hinaus suche die Thüga AG schon seit geraumer Zeit nach einem „strategischen Investor“ auf dem Kapitalmarkt. „Das könnten, so die Thüga AG,  besonders Investmentanleger wie Trusts und Fonds sein. Zuletzt hatte die Aktiengesellschaft besonders im arabischen Raum nach solchen Finanzanlegern gesucht.“ Besonders im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge benötige man keine nationalen oder globalen Player. „Die Daseinsvorsorge für die Kommune und ihrer Bürger muss sichergestellt sein und deshalb muss sie auch im Eigentum der Bürger bleiben. Jegliche Privatisierungsabsichten sind abzulehnen, da sie uns den Profitinteressen von Konzernen ausliefern. Deshalb lehnt Attac-Augsburg aus diesen grundsätzlichen Erwägungen der Sicherstellung der Versorgung der Augsburger Bürger jegliche Beteiligung bzw. Übernahme von Anteilen der Thüga AG an den Stadtwerken Augsburg ab.“